An der zitierten epidemiologischen Studie sind insgesamt 490 Islandponies beteiligt, die aus 24 Betrieben in Niedersachsen und Westfalen stammen.
Bei ihnen wurde in der Studie das `Sommerekzem` (SE) mit einer Prävalenz von 29.8 % nachgewiesen.
Aus Island importierte Tiere zeigten eine Häufigkeit von 71.9 %, die in Deutschland oder anderen Ländern geborenen Tiere dagegen von 15.6 % und 27.3 %.
Stuten waren mit 33.1 % und Wallache mit 29.1 % deutlich häufiger betroffen als Hengste mit 15.5 %.
Am häufigsten waren die Lokalisationen Mähne und Schweif betroffen. Die Tiere zwischen 5 und 8 Jahren zeigten schwerere Verlaufsformen als die jüngeren oder älteren Tiere. Schecken zeigten eine höhere Inzidenz als graue Isländer.
Die hohe Prävalenz des SE bei Isländern in Deutschland läßt sich sicher auch durch die hohe Inzidenz des SE bei aus Island importierten Isländern erklären, gerade wenn besagte Tiere mit 7-15 Jahren importiert werden - in dieser Altersgruppe haben die Tiere mit 96.4 % ein extrem hohes SE-Risiko.
Die Prävalenz des SE steigt signifikant mit zunehmendem Alter. Braune und graue, in Deutschland geborene Isländer haben ein vergleichsweise niedriges Risiko als beispielsweise Falben, Rappen oder Schecken.
Bei den aus Island importierten Islandponies ist ein höherer Inzuchtkoeffizient signifikant mit einer niedrigeren Prävalenz des SE verbunden.
Die erfolgversprechendste Maßnahme zur Reduktion des `Sommerekzems` bei Islandponies in Deutschland wäre vermutlich, die Importe von Islandponies aus dem Ursprungsland drastisch zu reduzieren oder ganz zu stoppen.
Quelle: Lange S, Hamann H, Deegen E, Ohnesorge B, Distl O. (2005): Investigation of the prevalence of summer eczema in Icelandic horses in northern Germany. In: Berl Munch Tierarztl Wochenschr. 2005 Nov-Dec;118(11-12):481-9.
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