Im Gegenteil wiesen die dänische Forscherin Christine Stabell Benn und ihr Team sogar nach, daß Atemwegs- und Magen-Darm-Infekte das Risiko für Neurodermitis sogar erhöhen können. Die Studie umfaßt immerhin mehr als 24.000 Kinder samt ihren Müttern, die von der Geburt bis zum Alter von 18 Monaten erfaßt wurden.
Das Resultat: mit jeder Infektionskrankheit, die das Kind im ersten halben Lebesjahr durchmacht, steigt das Neurodermitis-Risiko, bis zum 18. Monat an Neurodermitis zu erkranken, um 8 Prozent.
Kinder mit Haustieren, vielen Geschwistern und solche, die auf Bauernhöfen wohnten oder früh in den Kindergarten kamen, schienen einen gewissen Schutz zu haben.
Grahm Rock vom University College London stützt u.a. auf diese Daten seine Hypothese, daß der Kontakt mit den `richtigen` Keimen im frühen Lebensalter notwendig sei, um regulatorische T-Zellen zu ihrer korrekten Funktion zu bringen.
`Richtige` Keime sind solche, zu denen Menschen über Jahrtausende eine symbiotische Beziehung pflegten und die durch verbesserte Hygiene weitgehend vertrieben worden seien, nämlich Laktobazillen und saprophytische Mykobakterien sowie einige Helminthen.
Quelle: NaturaMed 21 (2006) Nr. 2, S. 28
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