In der Humanmedizin ist der Zusammenhang zwischen einer Dysregulation des Immunsystems bei atopischer Dermatitis (AD) und der der späteren Entwicklung einer Mycosis Fungoides (MF) bereits Gegenstand verschiedener Untersuchungen, seitdem auffiel, daß eine verhältnismäßig hohe Zahl der an MF erkrankten eine AD in ihrer Krankengeschichte hatten.
Diese retrospektive Fallstudie an der University of Florida sollte zeigen, ob Hunde mit MF tatsächlich häufiger eine AD haben.
Insgesamt wurden die Unterlagen von 96 000 Hunden gesichtet. Einschlußkriterien waren klinische und histologische Diagnose einer MF.
Parallel wurden die Hunde während des Untersuchungszeitraum (19912004)ohne eine Diagnose einer MF vorgestellt wurden als Kontrolltiere aufgenommen.
4 Kontrolltiere für jeden Hund in der Studie wurden randomisiert ausgesucht (im Jahr der Vorstellung).
Die Häufigkeit einer AD und anderer Variablen wurden dann zwischen Patienten und Kontrolltieren mittels conditional logistic regression bestimmt.
19 Hunde hatten eine MF diagnostiziert. Von ihnen waren 5 (5/19, 26.3%) zuvor mit einer AD diagnostiziert worden.
Die Wahrscheinlichkeit eine MF zu haben war 12mal höher bei den Hunden mit AD(OR = 12.54; 95% CI = 1.9580.39; P < 0.01) als bei denen ohne.
Nach diesen Untersuchungsdaten scheint auch beim Hund eine Assoziation zwischen AD und MF zu bestehen. Allerdings fehlen weitere Studien, um diese Vermutung zu bestätigen und die pathogenetischen Mechanismen einer solchen Assoziation zu klären.
Quelle: D. Santoro, R. Marsella, J. Hernandez (2007): Investigation on the association between atopic dermatitis and the development of mycosis fungoides in dogs: a retrospective case-control study. In: Veterinary Dermatology 18 (2), 101106.
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