Eine dreijährige Tos Inu-Hündin wurde mit akuter Schwellung, Blasenblidung und Ulzeration im Bereich von Pinnae, Nasenöffnungen, Lippen und Mundhöhle vorgestellt. Die Hündin zeigte zudem deutliche Allgemeinstörungen, Fieber und Anorexie.
7 Tage vor Beginn dieser akuten ulzerativen Veränderungen hatte sie Polymyxin B-haltige Ohrentropfen zur Therapie einer Otitis in beide Ohren bekommen.
Die Biopsien von Haut und Schleimhaut zeigten eine suprabasilare Spaltbildung und Akantholyse, also typische Befunde eines Pemphigus vulgaris (PV).
Die Ohrentropfen wurden abgesetzt und der Hund mit i.v.-Flüssigkeit, systemischen und topischen Antibiotika uns mit immunsuppressiver Kombinationstherapie aus Azathioprin und Prednisolon behandelt.
Nach 2 Wochen war es zum kompletten Verschwinden der Symptome gekommen, und eien Monat später konnte die immunsuppressive Therapie beendet werden. Binnen eines Jahres traten auch keine Symptome eines PV auf.
Da diese Erkrankung nicht zur spontanen Remission neigt, sondern gewöhnlich eine Langzeittherapie erfordert, wurde geschlossen, daß wohl die topische Therapie mit den Polymyxin B-haltigen Ohrentropfen die Erkrankung ausgelöst hat.
Quelle: Jan Rybníèek, Peter B. Hill (2007): Suspected polymyxin B-induced pemphigus vulgaris in a dog. In: Veterinary Dermatology 18 (3), 165170.
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