Ein 41/2jĂ€hriges kastriertes mĂ€nnliches Frettchen zeigte bereits seit 27 Tagen hochgradigen Pruritus, generalisiertes Erythem und Schuppenbildung. Hautgeschabseln und Trichogramm waren negativ fĂŒr Parasiten und Dermatophyten, eine Pilzkultur ebenfalls.
Auf den Verdacht einer SarcoptesrĂ€ude mit SekundĂ€rinfektionen durch Bakterien und/oder Malassezien wurde das Frettchen mit Selamectin, Enrofloxacin, Fluconazole, Diphenhydramin und Miconazol-Chlorhexidin-Shampoo behandelt, was binnen der nĂ€chsten 3 Wochen nur zu einer geringfĂŒgigen Besserung fĂŒhrte.
Das Tier wurde zudem inappetent und muĂte zwangsgefĂŒttert sowie mit subkutanen Infusionen auch symptomatisch therapiert werden.
Am Ende der 3 Wochen, also 53 Tage nach Erkrankungsbeginn, wurde das Frettchen mit einem schweren HĂ€matom im Intraskapularbereich und schwerem Blutverlust hierdurch sowie mit Hypotension und Schock als Notfall vorgestellt und auf Wunsch des Besitzers euthanasiert.
Bei der Obduktion fanden sich generalisiert die typischen EinschluĂkörperchen fĂŒr das canine Staupevirus. Auch die immunhistochemische FĂ€rbung auf Staupe-Antigen verlief positiv.
Im gegensatz zu den `klassischen` klinischen Manifestationen beim Hund und auch beim Frettchen fehlten bei diesem Frettchen neurologische und respiratorischen Symptome völlig, trotz der langen Behandlungsdauer.
Selbst bei zuvor geimpften Frettchen sollte bei unklaren HautverÀnderungen, die auf eine adÀquate Therapie nicht ansprechen, an eine Staupe-Infektion gedacht werden.
Quelle: Ashley M. Zehnder, et al (2008): An unusual presentation of canine distemper virus infection in a domestic ferret (Mustela putorius furo). In: Veterinary Dermatology, Volume 19 Issue 4, Pages 232 - 238
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