Die PrĂ€valenz allergischer Erkrankungen bei Hunden und Menschen hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen. Als GrĂŒnde werden unter anderem erhöhte Allergenbelastung, erhöhte Exposition gegenĂŒber Luftverschmutzern, reduzierte FamiliengröĂe, reduzierte Belastung mit Mikroben und geringere Exposition gegenĂŒber Infektionen im jungen Alter sowie Urbanisation und VerĂ€nderungen in den ErnĂ€hrungsgewohnheiten genannt. Welche Rolle kann die ErnĂ€hrung, insbesondere MaĂnahmen, die auf die intestinalen Microbiota Einfluss nehmen, spielen?
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Zweifellos kann die ErnĂ€hrung ĂŒber die verĂ€nderte Genexpression im Intestinaltrakt Wirkungen entfalten, beispielsweise auf die Darmflora und Microbiota sowie die intestinalen residenten Mikroben.
Sie sind von zentraler Bedeutung fĂŒr die Erhaltung der strukturellen und funktionellen IntegritĂ€t des Darms und damit die Regulation des Immunsystems.
So spielen sie eine zentrale Rolle in dem Schutz gegenĂŒber eindringenden Enteropathogenen.
Eine Störung der Microbiota (Dysbiosis) kann zu starken gesundheitlichen Problemen fĂŒhren, sowohl im gastrointestinalen Trakt als auch auĂerhalb. Der genaue Pathomechanismus hierzu ist noch nicht bekannt, und entsprechende Untersuchungen stehen erst am Anfang, jedoch zeigen sich bislang bereits enge Verbindungen zwischen der Mikroflora im Darm und zahlreichen Faktoren, die in die Pathogenese der caninen atopischen Dermatitis (CAD) involviert sind.
Die CAD und vermutlich auch andere Hauterkrankungen sind möglicherweise eine Manifestation eines eher systemischen Problems einschlieĂlich einer intestinalen Dysbiosis und erhöhter intestinaler PermeabilitĂ€t, vielleicht sogar bei fehlenden intestinalen Symptomen.
Eine Manipulation der intesintalen Microbiota beim Hund stellt eine Möglichkeit zur Beeinflussung der Atopie dar, beispielsweise durch die Vermeidung bestimmter Futtermittel, ErgÀnzung der Nahrung mit Pro- und PrÀbiotika, Optimierung der Nahrungsaufnahme, Minimierung von Stress, antimikrobieller Therapie und Korrektur und Erhaltung eines niedrigen Magen-pH sowie eventuell eine Transplantation fÀkaler Mikrobiota (FMT).
Quelle: Craig, J. M. (2016), Atopic dermatitis and the intestinal microbiota in humans and dogs. Veterinary Medicine and Scienc, 2: 95â105. doi: 10.1002/vms3.24
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