Die Hikui-Erkrankung ist eine gut bekannte entstellende Erkrankung des Koi Karpfen (Cyprinus carpio), die in erster Linie Fische mit RotfĂ€rbung betrifft. Sie verursacht hell orange bis goldgelb verfĂ€rbte, multifokale bis koaleszierende erhabene Flecken, die von den roten Hautgebieten ausgehen. Einige FĂ€lle werden durch chirurgische Intervention oder durch topische Behandlung besser, aber ein Wiederauftreten kommt hĂ€ufig vor - fĂŒr viele Halter ein Horrorszenario! Diese Fallserie beschreibt klinische und pathologische PrĂ€sentation der Erkrankung und ihre Ursache an neun betroffenen, privat gehaltenen Tieren.
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Acht Fische wurden chirurgisch behandelt oder es wurden Biopsien genommen; ein Fisch wurde euthanasiert.
Die Gewebeproben wurden zur histologischen und zur immunhistochemischen Untersuchung sowie zur Untersuchung mittels Transmissionselektronenmikroskop eingesendet.
FĂŒnf Fische zeigten typische VerĂ€nderungen der Hikui Erkrankung, wĂ€hrend vier Fische eine atypische PrĂ€sentation aufwiesen, die durch fokale oder multifokale, ödömatöse, dunkelrote kutane Plaques oder Knoten charakterisiert war.
Histologisch zeigte sich das Bild von nicht eingekapselten, infiltrierenden und dichten zellulÀren Neoplasmen, die aus Spindelzellen zusammengesetzt waren, die in Reihen und Wirbeln angeordnet waren, die sich hÀufig um die Kapillaren drÀngten.
Immunhistochemisch wurde mittels markiertem Aktin der glatten Muskulatur in allen FĂ€llen neoplastische Zellen nachgewiesen.
Die Ultrastruktur zeigte neoplastische Zellen mit zarten zytoplasmatischen FortsĂ€tzen in der Umgebung der Kapillaren, eine dĂŒnne Basalmembran und gelegentliche MembranblĂ€schen.
Alle Untersuchungsergebnisse bekrÀftigten das Vorkommen eines neoplastischen Prozesses, durch den perivaskulÀre Wandtumoren entstanden.
Die Immunreaktion auf Aktin der glatten Muskulatur und die ultrastrukturellen Merkmale waren ein Hinweis auf perizytÀren Ursprung (HÀmangiperizytom).
Es handelt sich hierbei um den ersten Bericht, welcher sich mit der Hikui Erkrankung befasst, und eine eindeutige Schlussfolgerung zulÀsst.
Die Tatsache, dass es sich hierbei um einen neoplastischen Prozess handelt, weist auf die potentielle Sinnhaftigkeit eines chirurgischen Eingriffs im Zuge des klinischen Managements in weniger schweren FĂ€llen hin.
Quelle: Sirri, R., Pretto, T., Montesi, F., Berton, V., Mandrioli, L. and Barbé, T. (2016), Hikui disease in nine koi carp (Cyprinus carpio): first description of a cutaneous perivascular wall tumour. Veterinary Dermatology. doi: 10.1111/vde.12338
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