Eine 10 Jahre alte rotweiße europäische Kurzhaarkatze zeigte seit 12 Monaten symmetrische, etwa zirkuläre, exophytische Umfangsvermehrungen von 2 cm Durchmesser an beiden präaurikulären Körperstellen. Es wurde eine chirurgische Exzision durchgeführt, jedoch nur mit engen Exzisionsrändern.
Die histologische Untersuchung beider Neoplasien zeigte eine Proliferation von neoplastischen Keratinozyten, die zahlreiche filiforme Ausläufer hatten, die durch fibrovaskuläre Stiele unterstützt waren.
Obwohl die Zellen hauptsächlich auf die Epidermis beschränkt waren, waren Nester aus neoplastischen Zellen in der superfiziellen Dermis sichtbar.
Die neoplastischen Zellen zeigten eine signifikante Atypie mit variablem Kern : Zytoplasma Verhältnis und einem hohen mitotischen Index.
Ein papillärer Subtyp von SCC wurde diagnostiziert.
Felis catus Papillomavirus Typ 2 (FcaPV-2) war das einzige Papillomavirus, welches in den Zubildungen gefunden wurde und es konnte FcaPV-2 E6/E7 Genexprimierung und eine Proteinimmunfärbung von p16CDKN2A nachgewiesen werden.
Sechs Monate nach der Operation war weder die Masse wieder aufgetreten, noch hatte sich eine neue gebildet.
Es handelt sich hier um das erste kutane papillomatöse SCC, welches bei einer nicht humanen Spezies beschrieben wurde.
Papillomatöse SCCs könnten eine seltene Manifestation von FcaPV-2 Infektionen bei Katzen sein.
Die untypische Lokalisation der SCCs ist ein Hinweis darauf, dass sowohl Papillomavirus Infektionen wie auch die Exposition zu ultraviolettem Licht zur Entwicklung einer Neoplasie beigetragen haben könnten.
Die Evidenz dieses Falls zeigt, dass papillomatöse SCCs bei Katzen eine günstigere Prognose haben könnten als konventionelle SCCs.
Quelle: Munday, J. S., Gwyther, S., Thomson, N. A. and Malik, R. (2016), Bilateral pre-auricular papillary squamous cell carcinomas associated with papillomavirus infection in a domestic cat. Veterinary Dermatology. doi: 10.1111/vde.12401
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