ZunĂ€chst klingt dieser Fallbericht noch wenig spektakulĂ€r: ein fĂŒnfjĂ€hriger kastrierter Berner Sennenhund-RĂŒde wird zur chirurgischen Entfernung eines kutanen Plasmazytoms vorgestellt, Operation und Wundheilung verlaufen komplikationslos. Vier Monate spĂ€ter jedoch stellt sich die Situation hochdramatisch dar: der RĂŒde hatte multiple Hautknoten, HyphĂ€ma, Perikard- und BicavitĂ€r-Erguss, Myokardtumoren sowie eine deutliche Plasmazytose im peripheren Blut. Warum? Ein hochinteressanter Fallbericht, der auch zeigt, wie wichtig die verschiedenen immunhistochemischen neuen Techniken in der Diagnostik sind - wenn sie denn zur VerfĂŒgung stehen.
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Die zirkulierenden Plasmazellen exprimierten in der Flow cytometry CD34 und MHC class II.
Immunhistochemisch waren sie stark positiv auf multiple myeloma oncogene 1/interferon regulatory factor 4 (MUM-1) und schwach bis mĂ€Ăig positiv auf Pax5.
Der Patient zeigte eine HypoglobulinÀmie mit monoklonaler IgA-Gammopathie in der Elektrophorese.
Die PCR-Analyse des antigen receptor gene rearrangements (PARR) mittels Fragmentanalyse mittels GeneScan konnte nachweisen, dass plasmazellĂ€hnliche Zellen im ursprĂŒnglichen kutanen Plasmazytom und im peripheren Blut ein identisches immunoglobulin heavy chain gene (IgH) rearrangement, was natĂŒrlich dafĂŒr spricht, dass sie demselben neoplastischen Klon entstammen.
Selten schreiten kutane Plasmazytome beim Hund zu einer malignen Form fort, und eine plasmazellulÀre LeukÀmie ist eine RaritÀt beim Hund.
Die genannten diagnostischen Verfahren sind natĂŒrlich fĂŒr Diagnose und VerstĂ€ndnis der Pathogenese sehr wichtig.
Quelle: Rout, E. D., Shank, A. M. M., Waite, A. H. K., Siegel, A., Avery, A. C. and Avery, P. R. (2017), Progression of cutaneous plasmacytoma to plasma cell leukemia in a dog. Veterinary Clinical Pathology. doi: 10.1111/vcp.12463
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