3 Hunde wurden in dieser Fallserie mit IVLE therapiert, nachdem sie mit einer akuten Ingestion von Naproxen vorgestellt wurden.
Die Naproxen-Serumspiegel wurden vor und nach der Therapie bestimmt.
Der erste Patient war ein 7 Monate alter Labrador Retriever-Rüde, der umgerechnet 61 mg/kg Naproxen eines frei verkäuflichen Mittels aufgenommen hatte.
Die mittels high performance liquid chromatography (HPLC) gemessenen Naproxen-Spiegel bei der Aufnahme betrugen 73 μg/mL und die eine Stunde nach IVLE-Gabe noch 30 μg/mL.
Patienten 2 und 3 waren zwei dreijährige kastrierte Pembroke Welsh Corgi-Hündinnen des gleichen Besitzers, die eine potente verschreibungspflichtige Naproxen-Formulierung gefressen hatten und die bis zu 207 mg/kg aufgenommen hatten.
Bei der ersten Hündin betrugen die Naproxen-Serumspiegel 30 μg/mL und 1 und 3 Stunden nach der Infusion noch 12 μg/mL bzw. 7.2 μg/mL.
Die zweite Hündin hatte einen Ausgangswert von 86 μg/mL , der nach 1 und 3 Stunden auf 21 μg/mL bzw. 10 μg/mL sank.
Beim Hund sind nach Ingestion von > 5 mg/kg Naproxen gastrointestinale Nebenwirkungen bis hin zu Ulzerationen beschrieben.
In Dosen > 10–25 mg/kg wurde akutes Nierenversagen, bei > 50 mg/kg neurologische Ausfälle berichtet.
Bei dieser Fallserie handelt es sich um die Erstbeschreibung der Therapie einer Naproxen-Überdosierung mit IVLE und dokumentiertem Abfall der Serumspiegel dieser Substanz unter Therapie.
Bei den drei Patienten kam es zu keinen Spätsymptomen gastrointestinaler, renaler oder neurologischer Art.
Quelle: Herring, J. M., McMichael, M. A., Corsi, R. and Wurlod, V. (2015), Intravenous lipid emulsion therapy in three cases of canine naproxen overdose. Journal of Veterinary Emergency and Critical Care. doi: 10.1111/vec.12307
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