UNTYPISCHE URSACHE EINES PSEUDOLYMPHOMS BEI EINER JUNGEN KATZE
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Vorgestellt wurde die zweijährige kastrierte Domestic Shorthair-Katze wie so oft mit den wenig spezifischen Symptomen Apathie, Inappetenz und generalisierte Lymphadenomegalie. Anamnestisch kamen noch generalisierte Krämpfe dazu, die seit einem Monat mit Phenobarbital therapiert wurden. Sicherlich ein Patient, bei dem viele Differenzialdiagnosen bedacht werden müssen. Die Diagnose ist verblüffend!
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Bei der Routine-Blutuntersuchung gab es nur leichte Abweichungen, FeLV- und FIV-Test waren negativ.
Es wurden Feinnadelaspirate beider Popliteallymphknoten entnommen und zytologisch untersucht; die Resultate sprachen für eine reaktive Lymphknoten-Hyperplasie.
Eine PCR auf antigen receptor rearrangement testing ergab eine polyklonale Zellpopulation.
Da keine andere Ursache gefunden werden konnte, vermutete man eine Lymphadenomegalie als adverse Reaktion auf Medikamente und setzte das Phenobarbital ab.
Sofort besserte sich der Allgemeinzustand der Katze, und die Lymphknoten normalisierten sich über de nächsten 10 Tage, so dass retrospektiv die Diagnose Phenobarbital-induziertes Pseudolymphom gestellt wurde.
Quelle: Lieser, J. and Schwedes, C. S. (2017), Pseudolymphoma in a cat on phenobarbital treatment. Journal of Small Animal Practice. doi: 10.1111/jsap.12693
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