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TRANSPOSITION DER SCROTALHAUT ZUM VERSCHLU
Kann die Scrotalhaut zur Stiellappenplastik benutzt werden, wenn im Perinealbereich nach Tumorexzision kein Wundverschluß mehr möglich ist? Sie kann, und zwar sehr erfolgreich, wie eine gerade publizierte klinische Studie aus Brasilien zeigt.

Bei drei Hunden wurde das Scrotum als Stiellappen genutzt, um Defekte nach Tumorexzision im Bereich von Perineum oder kaudalen und medialen Oberschenkeln zu decken.

Nach Tumorexzision und präscrotaler Kastration wurde eine Inzision um die Scrotumbasis durchgeführt, die aber einen Stiel an der Seite des zu schließenden Defekts ließ. Nach Entfernung der Tunica dartos und der abdominalen Faszie wurde die Scrotalhaut gedehnt und dem Defekt angepaßt, danach mit einfachen Einzelheften fixiert. Ein Druckverband zur Fixation des Lappens wurde angelegt und alle 48 Stunden gewechselt. Die Wundheilung bis zur Entfernung der Fäden wurde kontrolliert.

Bei zwei Hunden erfolgte eine Wundheilung per primam binnen 15 Tagen, beim dritten wurden etwa 10% des Lappens nekrotisch und heilten dann per secundam.

Demnach kann bei Rüden die Scrotalhaut als Stiellappen zur rekonstruktiven Chirurgie von Wunden im Bereich des Perineums sowie der proximomedialen und kaudalen Bereiche des Oberschenkels eingesetzt werden. Da die Perinealregion wegen ihres Mangels an Haut zur Rekonstruktion chirurgischer Wunden eine echte Herausforderung darstellt, sollte man unbedingt die Möglichkeit einer Stiellappenplastik mit Scrotalhaut zum Decken chirurgischer Defekte dieses Bereichs bedenken.


Quelle: Matera, Julia Maria, Tatarunas, Angélica Cecília, Fantoni, Denise Tabacchi & De Carvalho Vasconcellos, Carmen Helena (2004): Use of the Scrotum as a Transposition Flap for Closure of Surgical Wounds in Three Dogs. In: Veterinary Surgery 33 (2), 99-101.


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