11 männliche Katzen mit einer obstruktiven Erkrankung der unteren Harnwege, die konservativ nicht zu beheben war, wurden zur chirurgischen Intervention mittels der transpelvinen Urethrostomie (TPU) ausgewählt.
Die Tiere wurden in Rückenlage verbracht, der Penis wurde exponiert und das ventrale Becken wurde mittels Elevation der medianen Addukturen zugänglich gemacht. Ein 12 mm bis 15 mm Bereich des Os ischium wurde entfernt. Die Urethra wurde 8-20 mm kranial der bulbourethralen Drüsen longitunal inzidiert und an der Haut vernäht, um eine Urethrostomie zu erzielen.
Alle Tiere waren kastriert und im Alter zwischen 2 und 9 Jahren, keine von ihnen war urämisch oder hyperkaliämisch vor dem Eingriff.
Wenn bei der Urinuntersuchung Leukozyturie, Nitriturie und/oder Bakteriurie festgestellt wurde, wurde eine bakteriologische Untersuchung eingeleitet. Bei 2 Proben wurden Bakterien nachgewiesen.
Bei allen 11 Tieren wurde die Urethrostomie ohne irgendwelche Komplikationen durchgeführt. Lediglich bei einem Tier wurde ohne klinische Symptome eine Striktur festgestellt, bei den übrigen zeigte keines eine Striktur an den Untersuchungszeitpunkten 9 und 42 Monate postoperativ.
Ein Tier entwickelte eine postoperative Inkontinenz, die aber binnen 4 Wochen verschwand. 2 Tiere hatten jeweils eine idiopathische Erkrankung der unteren Harnwege binnen der ersten 6 Monate nach Operation, die aber unter medikamenteller Therapie abheilten.
Mittels TPU konnten also bei diesen Tieren die Symptome einenr Harnwegsobstruktion erfolgreich therapiert und gleichzeitig eine wirksame Prophylaxe erzielt werden, bei nur geringen Komplikationen und einer nur minimalen Neigung zu Harnwegsinfekten.
TPU kann also als Alternative zu prä- oder subpubischen Operationstechniken durchaus eingesetzt werden, ebenso wie als Alternative zur perinealen Urethrostomie.
Quelle: Bernarde, A. & Viguier, E. (2004): Transpelvic Urethrostomy in 11 Cats Using an Ischial Ostectomy. In: Veterinary Surgery 33 (3), 246-252.
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