Ein wirklich ungewöhnlicher Fall, aber erst auf den zweiten Blick, denn ein Hund, der wegen epileptischer Anfälle vorgestellt wird, ist ja zunächst nichts Ungewöhnliches. Hier gab es aber auch andere Befunde bei sorgfältiger Untersuchung, und die Ursache war ganz anders als zunächst vermutet...
|
Eine achtjährige kastrierte Dalmatinerhündin wurde wegen epileptischer Anfälle vorgestellt. Zusätzlich wurde sie auf die Ursache für zervikale Schmerzen und bilaterale Blutungen im Bereich der Skleren untersucht.
Bei den weiterführenden Untersuchungen wurde ein raumfordernder Prozeß im Bereich des ventralen Hirnstamms mittels MRI diagnostiziert und nachfolgend chirurgisch entfernt.
Histologisch wurde der Verdacht auf Hämatom dann auch bestätigt.
Die neurologischen Symptome verschwanden komplett nach der Operation.
Obwohl bereits extradurale, subdurale, subarachnoidale und intraparenchymale Blutungen bei Hund und Katze beschrieben worden sind, ist dies der erste publizierte Fall eines subduralen Hämatoms im Bereich des ventralen Hirnstamms beim Hund.
Aus einer sorgfältigen Anamnese und dem Aussehen des subduralen Hämatoms im MRI wurde dann geschlossen, daß eine traumatische Ursache, eventuell erst während eines Anfalls, als Ursache am ehesten in Frage kommt.
Quelle: P. Filippo Adamo, Jason T. Crawford, Rebecca L. Stepien (2005): Subdural Hematoma of the Brainstem in a Dog: Magnetic Resonance Findings and Treatment. In: Journal of the American Animal Hospital Association 41:400-405 (2005)
|