Darüber findet man in Lehrbüchern eher etwas für Hunde und Katzen, nicht aber für Pferde: Kein Wunder also, daß die entsprechende Literatur dieser Species als Basis für drei verschiedene Zugänge in dieser Untersuchung diente, von denen der beste ermittelt werden sollte. Abszesse und Hämatome machen es schließlich zunehmend häufiger erforderlich, auch den Pferdeschädel zu eröffnen, nachdem bildgebende Verfahren Lokalisation und Ausmaß von Schädigungen mittlerweile immer exakter abschätzen lassen. Welche Bereich sind gut, welche weniger leicht zugänglich?
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7 tote Pferde wurden in dieser experimentellen anatomischen Studie auf den besten Zugang zu verschiedenen Bereichen des Pferdehirns untersucht. Geprüft wurden 3 Basiszugänge: rostrotentorial, suboccipital, und transfrontal. Die Techniken wurden von einschlägigen Lehrbüchern bei Kleintieren übernommen und den speziellen anatomischen Gegebenheiten des Pferdes angepaßt.
Die dorsalen, caudalen, lateralen und rostralen Bereiche des Craniums und der Großhirnrinde können mittels rostrotentorialem, suboccipitalem und transfrontalem Zugang erreicht werden.
Die dorsalen, dorsolateralen und rostralen Bereiche der Großhirnrinde sind unkompliziert und sehr viel oberflächlicher zu erreichen als der stark caudolaterale Bereich von Groß- und Kleinhirn. Hier wird der Zugang noch erschwert durch die transversalen und temporalen Sinus.
Quelle: JOANNE KRAMER, JOAN R. COATES, ANTON G. HOFFMAN, BRIAN L. FRAPPIER (2007): Preliminary Anatomic Investigation of Three Approaches to the Equine Cranium and Brain for Limited Craniectomy Procedures. In: Veterinary Surgery 36 (5), 500–508.
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