Vorgenommen wurde hier eine laparoskopisch assistierte abdominale Transsektion des Samenstrangs und eine modifizierte offene Methode beim stehenden Tier mit unilateralem abdominalem Krytorchismus.
Insgesamt 15 nach dieser Methode kastrierte abdominal unilateral kryptorchide Hengste wurden für diese Fallserie ausgewertet.
Sie wurden laparoskopisch mittels intraabdominaler Ligatur beider Samenstränge kastriert und die Samenstränge der kryptorchiden Hoden nicht durchtrennt.
Nach intraabdominaler Durchtrennung des Samenstrangs des skrotal liegenden Hodens wurde dieser in einer offenen Kastration am stehenden Tier entfernt.
Operationsdauer, Komplikationen und postoperativer Verlauf wurden ausgewertet.
Die abdominal kryptorchiden Hoden lagen bei 8 Hengsten rechts und bei 7 links.
Die Operation war leicht durchzuführen, und es gab nur sehr wenige intra- oder postoperative Komplikationen.
Puls- und Atemfrequenz sowie rektale Temperatur blieben bei 14 der 15 Tiere während der Untersuchungszeit im Normbereich, lediglich ein Patient entwickelte eine transiente Pyrexie.
Sowohl die skrotalen als auch die laparoskopischen Inzisionsstellen heilten gut, ohne Schwellung oder Exsudation.
Bei einem Warmblüter kam es am Tag nach dem Eingriff zum Vorfall von subkutane, Gewebe, das sich aber innerhalb von 3 Tagen zurückzog.
Der postoperative Verlauf war bei allen Tieren ungestört.
Trotz der bislang noch relativ kleinen Fallzahl scheint diese chirurgische Technik mit der Kombination laparoskopischer Technik und konventioneller offener Kastration bei unilateral abdominal kryptorchiden Hengsten eine gute Wahl zu sein.
Quelle: Rijkenhuizen, A. B. M. and van der Harst, M. R. (2017), Castration in the standing horse combining laparoscopic and conventional techniques. Equine Veterinary Journal. doi: 10.1111/evj.12681
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