Die 14jährige kastrierte Labradorhündin wurde mit einem Osteosarkom des rechten distalen Radius und einer pathologischen Fraktur vorgestellt. 5 Jahre zuvor war ein Mastzelltumor mit marginaler Exzision entfernt und anschließend nachbestrahlt worden, der sich über dem rechten Metakarpus befunden hatte.
Unmittelbar vor der Vorstellung hatte die Hündin dort 2 Dosen einer palliativen Bestrahlung erhalten.
Es wurde eine Standardresektion des distalen Radius vorgenommen. Statt den 6 cm-Knochendefekt mit einer Endoprosthese zu ersetzen, wurde das Bein verkürzt und eine Arthrodese-Platte am Karpus eingesetzt.
Die postoperative Funktion war gut, und die Verkürzung des Beins wurde gut toleriert und eine frühe Knochenheilung an der Osteotomiestelle festgestellt.
Dann kam es zu 3 Komplikationen postoperativ: eine fokalen Hautnekrose, die erfolgreich durch chirurgische Revision behandelt werden konnte, eine Infektion, die eine Langzeit-Antibiose erforderte, und eine Fraktur des Os metacarpale 3 durch ein Schraubenloch, das mittels Entfernen dieser Schraube und einer externen Prosthese gemanagt wurde.
127 Tage nach dem Eingriff wurde die Hündin aufgrund von Komplikationen bei der Chemotherapie eingeschläfert.
Eine Erhaltung der Gliedmaße und eine Verkürzung können also hervorragend toleriert werden, auch wenn das Bein dadurch signifikant kürzer würde. Damit kann diese Technik eine akzeptable Alternative zur Amputation bilden.
Quelle: Boston SE, Skinner OT. Limb shortening as a strategy for limb sparing treatment of appendicular osteosarcoma of the distal radius in a dog. Veterinary Surgery. 2018;47:136-145. https://doi.org/10.1111/vsu.12726
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