Der zweijährige kastrierte DSH-Rüde wurde mit einer periorbitalen Schwellung und mukopurulentem Augenausfluss vorgestellt, nachdem 2 Tage zuvor ein Zweig aus dem medialen Augenwinkel durch den Besitzer entfernt worden war.
Mittels bildgebender Verfahren wurde mit Verdacht auf einen retrobulbären Fremdkörper ein CT durchgeführt, bei dem ein zylindrischer Fremdkörper von etwa 3 cm Länge und 1 cm Durchmesser mit konzentrischen Ringen nachgewiesen wurde, was für einen hölzernen Fremdkörper sprach.
Der Versuch, den Fremdkörper mit einer Stichinzision unter Ultraschallkontrolle zu entfernen misslang, und nach der Manipulation zeigte sich im Ultraschall die Position des Fremdkörpers unverändert.
Also wurde eine exploratorische Orbitektomie vorgenommen, bei der zur Lokalisierung die CT-Bilder verwendet wurden. Allerdings befand sich der Fremdkörper nicht an der vorgesehenen Position.
Das CT wurde wiederholt und zeigte, dass der Fremdkörper rostral etwa 3 cm weit gewandert war.
Mit einer Kombination aus CT-geführter Positionsnadel und Kontrastmittelinjektion und erneuter Bildgebung wurde sichergestellt, dass der Fremdkörper und sein Weichteiltrakt besser lokalisiert werden konnten.
Der Hund wurde dann wieder in den Operationsraum rückverbracht und der Fremdkörper endlich chirurgisch entfernt.
Quelle: Rose L. Cherry Kryssa L. Johnson Adrien‐Maxence Hespel Karen M. Tobias Daniel A. Ward, Migration of retrobulbar wooden foreign body between diagnostic imaging and surgical extraction in a German shepherd dog. VOP, Early View. First published: 05 October 2018 https://doi.org/10.1111/vop.12620
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