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HERZINSUFFIZIENZ AUFGRUND EINER MYXOMAT
Langfristige Wirksamkeit und Sicherheit von Pimobendan bei leichter bis mittelschwerer Herzinsuffizienz aufgrund einer myxomatösen Mitralklappenerkrankung bei Hunden.
Eine prospektive, einfachblinde Vergleichsstudie versus Ramipril mit parallelen Gruppen und einer Dauer von sechs Monaten.

Einleitung: Die myxomatöse Mitralklappenerkrankung (MMVD) ist eine häufige Ursache der Herzinsuffizienz bei Hunden. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Gabe eines Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmers (ACE-Hemmers) zusätzlich zur Standardtherapie unter diesen Umständen wirksam und sicher ist.
Pimobendan ist ein Benzimidazol-Derivat mit kombinierter inotroper und peripher vasodilatierender Wirkung (Inodilator).
Benzimidazol-Derivate entfalten ihre inotrope Wirkung mittels selektiver Inhibition der Phosphodiesterase (PDE) III plus Verstärkung der Sensitivität der kardialen Myofilamente auf das intrazelluläre Kalzium; aus diesem Grunde werden sie auch als Kalzium-Sentisizer bezeichnet.5 Durch weitere Mechanismen wie z.B. Antagonisierung des A1-Adenosinrezeptors und Hemmung des inhibitorischen Guanin-Nukleotid-Regulatorproteins verstärkt Pimobendan außerdem die Akkumulation von zyklischem Adenosin-Monophosphat (cAMP). Die Hemmung von PDE III und V bewirkt auch eine Dilatation von Venen und Arterien.

Studienziel: Vergleich der klinischen Wirksamkeit und Sicherheit von Pimobendan und Ramipril (ACE-Hemmer) während eines Zeitraums von sechs Monaten bei Hunden mit leichter bis mittelschwerer Herzinsuffizienz aufgrund einer MMVD.

Methoden: Die vorliegende Studie hatte ein prospektives, randomisiertes, einfachblindes Design mit parallelen Gruppen. Alle Prüfer hatten ein RCVS-Zertifikat für das Fach Veterinärkardiologie. An drei Prüfzentren in Großbritannien wurden 44 im Klientenbesitz befindliche Hunde mit links- oder biventrikulärer Herzinsuffizienz der Schweregrade II-III (für Skaninavien modifiziertes NYHA-System9) aufgrund einer MMVD (+ myxomatöse Insuffizienz der Trikuspidalklappe) in die Studie aufgenommen. Nach Stabilisierung der Herzinsuffizienz wurden die Hunde, die die Einschlusskriterien erfüllten, nach Zufallskriterien einer der beiden Behandlungsgruppen zugewiesen, die sechs Monate unter Einfachblindbedingungen entweder Pimobendan oder Ramipril erhielten.
Nur der Klient, dem der jeweilige Hund gehörte, wusste, welches Medikament sein Hund erhielt. Laut Prüfplan wurden alle Hunde nach 1, 3 und 6 Monaten einer Kontrolluntersuchung unterzogen.

Ergebnisse: Die Randomisierung sorgte dafür, dass die beiden Behandlungsgruppen ähnliche Ausgangsmerkmale aufwiesen. Als Zielvariablen wurden folgende Parameter untersucht: Häufigkeit eines negativen Ergebnisses (definiert als vorzeitiges Ausscheiden aus der Studie [wegen Einschläfern/Tod oder Abbruch des Versuchs] als unmittelbare Folge der Herzinsuffizienz), maximale Furosemid-Dosis (mg/kg/24 Std.) während der Studie und Notwendigkeit zusätzlicher Visiten. Ein Einfluss auf die Zielvariablen war nur bei wenigen Ausgangsmerkmalen erkennbar.
Die Analyse des Einflusses der Prüfmedikation auf die drei Zielvariablen zeigte nach Korrektur für Alter, Prüfzentrum und Geschlecht, dass bei den Hunden, die Pimobendan erhielten, signifikant weniger negative Ergebnisse zu verzeichnen waren als in der Gruppe unter Ramipril (Odds Ratio 5,03; 95%-KI 1,12-22,6; p=0,036).
Bei den Hunden der Ramipril-Gruppe war die Wahrscheinlichkeit zusätzlicher Besuche der Tierklinik wegen der Herzinsuffizienz mehr als dreimal so hoch wie bei den Hunden der Pimobendan-Gruppe; der Effekt war jedoch bei einem Signifikanzniveau von 5% nicht signifikant (OR 3,25; 95%-KI 0,75-14,0; p=0,115).
Hinsichtlich der maximalen Furosemid-Dosen während der Studie bestand zwischen den beiden Behandlungsgruppen nach Korrektur für die zum Ausgangszeitpunkt verabreichten Dosen kein signifikanter Unterschied (p=0,77). Jedoch war die Furosemid-Ausgangsdosis ein aussagekräftiger Prädiktor (p=0,001) für die während der Studie verabreichte maximale Furosemid-Dosis.
Wegen des ausgeprägten Unterschieds im Gesamtergebnis der beiden Gruppen ist ein Vergleich der Veränderungen, die bei den untersuchten Variablen im Verlauf der Studiendauer zu beobachten waren, kompliziert. Die statistische Auswertung der Ergebnisse hinsichtlich Blutdruck, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Blutbild, Serumchemie oder der Scores, die sich aus dem Fragebogen zur Lebensqualität oder dem klinischen Untersuchungsbefund ergaben, ist zwar noch nicht abgeschlossen, doch ist bei diesen Parametern offenbar kein nennenswerter Unterschied zwischen den beiden Behandlungsgruppen erkennbar.
Bei den Hunden, die die Studie bis zum Ende durchliefen, war die Prävalenz von ventrikulären ebenso wie von supraventrikulären Extrasystolen während der gesamten Studiendauer in der Ramipril-Gruppe höher.
Eine Differenz zwischen den Behandlungsgruppen hinsichtlich des Auftretens unerwünschter Ereignisse (z.B. Erbrechen) während der Studiendauer war nicht erkennbar.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass Pimobendan von Hunden mit leichter bis mittelschwerer Herzinsuffizienz aufgrund einer MMVD gut vertragen wird. Darüber hinaus waren unter Pimobendan signifikant weniger negative Ergebnisse zu verzeichnen als unter Ramipril (p=0,036). Auch war bei den Hunden, die Pimobendan erhielten, ein Trend zu weniger Besuchen der Tierklinik erkennbar als bei den Hunden, die mit Ramipril behandelt wurden.


P.J. Smith, A. French, N. Van Israel, S. Smith, S. Swift, J.D. McEwan und B. Corcoran
Konferenz der Veterinary-Cardiovascular Society, 6.-7. Dezember 2002, Loughborough
Beglaubigte Übersetzung aus dem Englischen


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