Eine Verdickung der Patellarsehne (PTT) sowie eine Tendinose (PTS) wurden als postoperative Veränderungen nach TPLO bereits diskutiert. In dieser Studie sollen die Häufigkeit sowie die Risikofaktoren für das Auftreten dieser Probleme sowie die klinischen und histopathologischen Befunde bei PTS untersucht werden.
Die Autoren gingen davon aus, daß die Stelle der Osteotomie eine Veränderung der auf die Patellarsehne einwirkenden Kräfte bedeutet und letztlich zu PTT oder PTS führt.
Röntgenbilder und Krankenblätter von 83 Hunden, an denen insgesamt 94 TPLOs durchgeführt wurden, wurden retrospektiv ausgewertet.
2 Monate nach dem Eingriff hatten 19 Hunde (20.2%) eine normale Patellarsehne oder geringgradige PTT, 51 (54.3%) mittelgradige PTT, 24 (25.5%) hochgradige PTT.
7 der 24 Hunde mit schwerer PTT (7.4%) zeigten die klinischen Symptome einer PTS. OLediglich Tiere mit schwerer PTT entwickelten eine PTS (p < 0.0001).
Risikofaktoren für eine Entstehung einer PTT waren: kraniale Osteotomie, ein partiell intaktes krankiales Kreuzband (CCL) zusammen mit einer kranialen Osteotomie sowie eine post-operative Fraktur der Tuberositas tibiae.
Nur ein Risikofaktor wurde für die Entwicklung einer PTS identifiziert: ein partiell intaktes CCL.
4 Hunde mit PTS besserten sich auf konservative Therapie, einer auf chirurgische.
Bei 2 Hunden wurden Sehnen-Biopsien entnommen- der histopathologische Befund lautete degenerative Veränderungen der Sehne ohne Entzündungsreaktion.
Da offensichtlich nur die Hunde mit hochgradiger PTT eine PTS entwickeln, wird empfohlen, als Prävention einer PTT mit nachfolgender PTS eine kaudale Osteotomie durchzuführen.
Quelle: Carey K, Aiken SW, DiResta GR, Herr LG, Monette S. (2005): Radiographic and clinical changes of the patellar tendon after tibial plateau leveling osteotomy 94 cases (2000-2003). In: Vet Comp Orthop Traumatol. 2005;18(4):235-42.
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