5 Pferde wurden wegen Muskelsteife, Koliken oder beidem zusammen vorgestellt. Sie alle hatten entweder Kontakt zu Streptococcus equi binnen 3 Wochen vor der Vorstellung oder hatten hohe Antikörperspiegel gegen das within M protein von S equi.
Die Tiere hatten Symptome kolikartiger Schmerzen sowie fokale Muskelschwellungen. Vier von ihnen wurden euthanasiert.
Das fünfte sprach auf die Therapie mit Penicillin und Dexamethason an - nach einer dreiwöchigen Behandlungsdauer wurde noch Prednisolon über insgesamt 10 Wochen weiter verabreicht.
Die häufigste hämatologischen Auffälligkeiten waren Neutrophilie mit Linksverschiebung und `toxischen` Veränderungen, Hyperproteinämie, Hypoalbuminämie und hohe Serum-Ck und -AST.
Bei der Obduktion wurden ausgedehnte Infarkte von Skelettmuskeln, Haut, Gastrointestinaltrakt, Pankreas und Lunge gefunden.
Histologisch fanden sich leukozytoklastische Vaskulitis in diversen Geweben sowie eine akute Koagulationsnekrose, die ähnlich wie ein Infarkt aussah.
Anscheinend litten die Tiere unter einer schweren Form der Purpura haemorrhagica, die an die Henoch-Schönlein-Purpura beim Menschen erinnert und durch Infarkte der Skelettmuskulatur gekennzeichnet wird.
Eine möglichst frühe Erkennung von fokaler Muskelschwellung, abdominalen Schmerzen, Neutrophilie, Hypoalbuminämie zusammen mit hoher CK und die Einleitung einer kombinierten antimikrobiellen Therapie mit corticosteroiden scheint die Erfolgsaussichten entscheidend zu verbessern.
Quelle: Kaese HJ, Valberg SJ, Hayden DW, Wilson JH, Charlton P, Ames TR, Al-Ghamdi GM.: Infarctive purpura hemorrhagica in five horses. In: J Am Vet Med Assoc. 2005 Jun 1;226(11):1893-8, 1845.
|