DISKUSHERNIEN IM THORAKOLUMBARBEREICH - ERFOLGSAUSSICHTEN BEI KONSERVATIVER THERAPIE
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Bandscheibenprobleme beim Hund - ein häufiges Probelm, was immer wieder zu teilweise heftigen Diskussionen führt, ob ein chirurgischer Eingriff immer erforderlich ist oder ob und wann eine konservative Therapie ausreicht. Dieser hochinteressante neue Artikel könnte bei der Entscheidung helfen - und klärt auch, welche Faktoren letztlich den Therapieerfolg mit bestimmen.
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In einer retrospektiven Fallstudie wurden insgesamt 223 Hunde mit Verdacht auf thorakolumbalen Bandscheibenvorfall an 2 Kliniken untersucht.
Auch deren Besitzer wurden über Therapieerfolg, Lebensqualität (QOL) und Wiederauftreten der Symptome nach ihrer Einschätzung mittels eines Fragebogens befragt. Art und Dauer der Medikation wurde den Patientendaten in der Klinik entnommen.
83% der Hunde (185/223) waren bei der Erstuntersuchung mobil. Die Therapie war bei 54.7% der Hunde erfolgreich. 30.9% zeigten ein Wiederauftreten der Symptome und 14.4% wurden als Therapieversager eingestuft.
Mittels `bivariable logistic regression` wurden Glucocorticoidgabe als negativ korreliert mit dem Therapieerfolg (P=.008; odds ratio [OR]=.48) und der Bewertung der Lebensqualität ermittelt P=.004; OR=.48). Die Dauer der Käfigruhe war nicht negativ korreliert mit dem Therapieerfolg oder Lebensqualität korreliert. Tiere, die nicht gehfähig waren, hatten wie zu erwarten auch eine geringere Lebensqualität (P=.01; OR=2.34).
Die rein konservative Therapie kann durchaus zu einem akzeptablen Therpieerfolg bei Hunden mit thorakolumbalen Bandscheibenproblem führen. Die Dauer der Käfigruhe hatte keinen Einfluß auf den Therapieerfolg, und Glucocorticoide eher einen negativen auf Therapieerfolg und Lebensqualität.
Allerdingd sollten die Ergebnisse dieser Untersuchung sehr vorsichtig interpretiert werden, die auf retrospektiven Daten und Fragebögen beruht.
Quelle: JONATHAN M. LEVINE et al (2007): Evaluation of the Success of Medical Management for Presumptive Thoracolumbar Intervertebral Disk Herniation in Dogs. In: Veterinary Surgery 36 (5), 482–491.
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