Bei insgesamt 13 Labrador Retrievern wurde eine Ossifikation der Sehnen des M. infraspinatus diagnostiziert - 12 von ihnen lahmten auf einer Vordergliedmaße und einer auf beiden.
Die Tiere waren im Alter zwischen 28 und 121 Monaten (Mittelwert 69.4 Monate). Die Lahmheit entwickelte sich graduell und war progressiv bei 11 der 14 erkrankten Gelenke.
Schlüsselpunkte in der klinischen Untersuchung waren eine Muskelatrophie der Muskulatur der Scapula sowie Schmerz bei direktem Druck auf die Sehne des M. infraspinatus über dem Insertionspunkt.
Kaudokraniale Röntgenaufnahmen zeigten mulitple mineralisierte Massen lateral des proximalen Humerus oder des glenohumeralen Gelenks bei 11 der 26 und einzelne Verkalkungen bei 12 der Gelenke.
Mittels arthroskopischer Untersuchung konnten konkommittierende Veränderungen von Bändern oder Sehnen bei sechs von sieben Schultern nachgewiesen werden.
Insgesamt wurde der Verlauf bei den Tieren 1-55 Monate verfolgt (Mittelwert 20 Monate).
5 Schultern wurden mit NSAID therapiert; eine heilte, zwei besserten sich, und zwei mußten chirurgisch therapiert werden. Von den sehcs Schultern, die mit intraartikulären Langzeitsteroiden therapiert wurden (fünf vor und eine nach der Operation) heilten drei, zwei besserten sich, und eine blieb unverändert.
Sechs Gelenke wurden mittels chirurgischer Resektion der Infraspinatus-Sehne und des Schleimbeutels therapiert (3 vor und 2 nach der Therapie mit NSAID, eine nach der intraartikulären Depot-Cortisoninjektion) besserten sich vier, eines bileb unverändert und eines wurde dann mit intraartikulären Injetionen weiter gemanagt.
Ein Patient wurde mit restriktiver Bewegung gemanagt, was zum Verschwinden der Lahmheit führte.
Das bei der Operation entfernte Gewebe wurde histopathologisch untersucht und zeigte heterotopen Knochen innerhalb der Infraspinatus-Sehne und/oder des Schleimbeutels.
Quelle: McKee WM, Macias C, May C, Scurrell EJ. (2007): Ossification of the infraspinatus tendon-bursa in 13 dogs. In: Vet Rec. 2007 Dec 22;161(25):846-52.
|