Die Tiere dieser Fallserie kamen aus einer Herde mit 15 jungen Andalusiern, die mit Schwäche, Gewichtsverlust, Muskelatrophie und Muskelzuckungen vorgestellt wurden und die ausschließlich Grünfutter aufnahmen.
Nach der klinischen Untersuchung wurde bei allen Tieren der Vitamin E-Spiegel gemessen.
Die fünf am schlimmsten betroffenen Andalusier wurden eingeschläfert und obduziert.
Muskelproben wurden aus dem M. sacrocaudalis dorsalis medialis und dem M. gluteus medius zur histopathologischen und morphometrischen Untersuchung entnommen.
MND wurde bei 5 Pferden aufgrund der entsprechenden klinischen Symptomatik und den niedrigen Vitamin E-Serumspiegeln diagnostiziert (0.11 ± 0.05 mg/dL; Normwert: 0.3–1.5 mg/dL), den histopathologischen Muskelveränderungen (neurogene Atrophie) und den Rückenmarksveränderungen (neuronale Chromatolysis in den Ventralhörnern).
Ein unerwarteter Sektionsbefund war hingegen das Vorliegen einer intestinalen Inflammation (katarrhalische Enteritis, Ödem und eosinophile Infiltrate) assoziiert mit dem Nachweis großer zilientragender Protozoen bei allen Pferden.
Damit wurde bei diesen Andalusiern vermutet, dass die intestinale Entzündung zu einer verringerten Absorption von Vitamin E führte und somit die Entwicklung einer MND förderte.
Quelle: DÃez de Castro, E., Zafra, R., Acevedo, L.M., Pérez, J., Acosta, I., Rivero, J.L.L. and Aguilera-Tejero, E. (2016), Eosinophilic Enteritis in Horses with Motor Neuron Disease. Journal of Veterinary Internal Medicine, 30: 873–879. doi: 10.1111/jvim.13944
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