MALDI-TOF MS ZUR FRüHZEITIGEN DIAGNOSE EINER NOKARDIOSE
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Nocardia spp sind bekanntlich langsam wachsende und schwierig anzuzüchtende Organismen, was ihre Diagnose lange Zeit sehr erschwerte. Als bahnbrechende Verbesserung in der Diagnostik wurde die Gensequenzierung vor einigen Jahren eingeführt. Doch wie dieser eindrucksvolle Fallbericht zeigt, ist das neue Verfahren matrix-absorption laser desorption ionization-time-of-flight mass spectrometry (MALDI-TOF MS) noch besser geeignet, den Erreger frühzeitig nachzuweisen und eine kausale Therapie einleiten zu kennen. Nocardia veterana war der Erreger, der die Erkrankung bei einem immunsupprimierten Patienten hervorrief, der ursprünglich wegen immunvermittelter Polyarthritis vorgestellt worden war.
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Seit 1 Monat bestehende Inappetenz, Lethargie und progressive Lahmheit der rechten Vordergliedmaße waren die Gründe, wegen denen der fünfjährige kastrierte Lhasa Apso-Rüde vorgestellt wurde.
Eine Untersuchung der Liquor cerebrospinalis zeigte eine nichtseptische suppurative Entzündung, so dass die Diagnose IMPA (immunvermittelte Polyarthritis) gestellt und der Rüde mit Prednison und später Ciclosporin behandelt wurde.
Nach dreimonatiger Therapie entwickelte der Patient multiple derbe kutane und subkutane Knoten sowie eine fokale Umfangsvermehrung im Jejunum.
In Blut, Urin, Haut- und Jejunumveränderungen wurde mittels MALDI-TOF MS Nocardia veterana nachgewiesen, also früher diagnostiziert als mit der klassischen Methode secA1 gene sequencing.
Die immunsuppressive Therapie wurde abgesetzt und der Hund über 3 Monate mit Trimethoprim-Sulfamethoxazol (TMS) behandelt.
Auch 1 Jahr später war es nicht zu einem Rezidiv der klinischen Symptomatik gekommen.
Quelle: Yaemsiri, S. and Sykes, J.E. (2017), Successful Treatment of Disseminated Nocardiosis Caused by Nocardia veterana in a Dog. Journal of Veterinary Internal Medicine. doi:Â 10.1111/jvim.14855
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