Die feline infektiöse Erkrankung des oberen Respirationstrakts ( auch Katzenschnupfen genannt ) ist ein häufiges Problem in der veterinärmedizinischen Praxis, das in der Vergangenheit vorwiegend felinen Caliciviren (FCV), felinen Herpesviren (FHV) und Chlamydophila felis (frühere Bezeichnung Chlamydia psittaci) zugeschrieben wurde, obwohl letzterer vor allem ein konjunktivaler Erreger ist. Trotz Routineimpfungen von Katzen gegen FCV, FHV und manchmal gegen Chlamydophila felis, ist der feline Infekt des oberen Respirationstrakts nach wie vor ein erhebliches Problem. Die Wirksamkeit von Antibiotika bei der Behandlung von geimpften Katzen mit einem Infekt des oberen Respirationstrakts spricht für eine bakterielle Beteiligung an diesem Syndrom.
Seit kurzem verlagert sich die Aufmerksamkeit auf Bordetella bronchiseptica (B. bronchiseptica). Diese kleinen, beweglichen, aeroben gramnegativen Stäbchen sind an Atemwegserkrankungen verschiedener Tierarten beteiligt, unter anderem bei Hunden. Bei ihnen lösen sie eine Tracheobronchitis [Zwingerhusten] aus (Appel und Binn, 1987), und bei Schweinen sind sie an der atrophischen Rhinitis (Schnüffelkrankheit) beteiligt (Magyar et al., 1988). 1991 befassten sich Jacobs et al. mit der Hypothese, nach der B. bronchiseptica ein respiratorischer Primärerreger bei Katzen sein könnte (Jacobs et al., 1993). Vier Wochen alte Katzen, die nachweislich frei von FHV und FCV sowie Chlamydophyla felis (C. felis) waren, wurden einer Aerosol-Provokation mit B. bronchiseptica unterzogen. Innerhalb von fünf Tagen entwickelten diese Katzen Symptome einer respiratorischen Erkrankung mit Nasenausfluss, Niesen, spontanem oder induziertem Husten und trockenen oder feuchten Rasselgeräuschen bei der Auskultation. Diese Symptome hielten zehn Tage an und klangen dann langsam ab.
Unter Feldbedingungen wurde B. bronchiseptica (Bb) aus Katzen in Zuchtstationen mit respiratorischen Erkrankungen isoliert, die nachweislich frei von FHV und FCV waren (Elliot et al., 1991). Hieraus geht eindeutig hervor, dass dieses Bakterium in einigen Fällen eines felinen Infektes des oberen Respirationstrakts eine wichtige Rolle spielt. Epidemiologische Studien zeigen, dass B. bronchiseptica in der Katzenpopulation weit verbreitet ist und die Erkrankungen in Beziehung zu Stress stehen, wie er in Katzenzuchtstationen und Katzenpensionen sowie während der Trächtigkeit und während des Geburtsvorganges vorkommt.
Im Gegensatz zu den meisten Fällen feliner Infekte des oberen Respirationstrakts sind Todesfälle der am meisten alarmierende Aspekt bei einer B.-bronchiseptica-Infektion der Katzen. Diese traten vor allem bei Jungkatzen auf, bei denen sich die Erkrankung rasch in eine Bronchopneumonie verschlechterte [Bronchopneumonie, Pathogenese/Pathogenese].
Weitere Informationen unter
www.felinebb.info
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