Die digitale Tonometrie (vergleichende Palpation der Bulbi) ist zweifellos die billigste, aber am wenigsten exakte und reproduzierbare Methode. Sie liefert einen ersten Eindruck, erlaubt aber selbst einem geübten Untersucher nicht, Unterschiede von weniger als 10 mmHg zu erfassen.
Weit verbreitet in der Kleintierpraxis ist das mechanische Tonometer nach Schiotz. Obwohl ursprünglich für die Humanmedizin konzipiert, ist es bei korrekter in diesem Artikel ausführlich beschriebener Anwendung und Pflege nach wie vor empfehlenswert: Es ist kostengünstig, langlebig, robust und einfach anzuwenden und liefert dann sehr genaue, reproduzierbare Ergebnisse bei Hunden und Katzen.
Handapplikationstonometer wie der TonoPen erlauben die Messung des IOD schnell und sicher und sind auch bei Kleinsäugern und bei Großtieren einsetzbar. Die Fehlerquote steigt allerdings mit zunehmender Größe des Auges.
Auch das Gas- oder Druckluft betriebene Pneumatonometer kann bei Großtieren eingesetzt werden und eignet sich zusätzlich zur Tonometrie (mit Ausdruck des IOD auf kalibriertem Papier) auch zur Tonographie.
Die beiden letztgenannten Alternativen bleiben zweifellos ophthalmologischen Spezialpraxen/-kliniken vorbehalten, in denen auch andere Tierarten wie Hunde und Katzen untersucht und behandelt werden. Für die normale Kleintierpraxis hat das Schiotz-Tonometer noch lange nicht ausgedient.
Quelle: Spiess, B.M. (2003): Tonometrie beim Kleintier. In: Kleintier Konkret 3/2003, Enke-Berlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH&Co.KG, S. 8-11
Foto: http://www.animaleyecare.com/e_29.jpg
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