Die Bißwunden von 37 Hunden wurden untersucht. Sie befanden sich vorwiegend an Kopf, Hals, Gliedmaßen, Thorax, Schulter und Abdomen. 95% der Patienten wurden binnen 12 Stunden nach der Verletzung vorgestellt, 68% zeigten Wunden an multiplen Lokalisationen. Nach einem Schema wurden die Wunden von Kategorie 1 (leicht) bis Kategorie 4 (sehr schwer) eingeteilt, und 57% der Wunden entsprachen der Kategorie 4.
Binnen einer Stunde nach Vorstellung wurden von jeder Wunde Material für eine anaerobe und eine aerobe bakteriologische Kultur entnommen und zusätzlich ein zweiter Satz Kulturen von Wunden, während ein chirurgisches Debridement durchgeführt wurde. Alle Tiere wurden bis zum Vorliegen der Ergebnisse mit Amoxicillin plus Calvulansäure behandelt.
65% aller aeroben Kulturen waren positiv und 15% der anaeroben. 33% der Kulturen waren negativ.
Am häufigsten wurden Staphylococcus intermedius, Enterococcus spp., koagulase-negative Staphylokokken und Escherichia coli nachgewiesen. Die häufigsten Anaerobier waren Bacillus spp., Clostridium spp., und Corynebacterium spp..
Die schweren Bißverletzungen hatten eine hohe Rate bakterieller Kontamination bei der Erstuntersuchung und ein höheres Risiko, sich zu infizieren. 34 der 37 Hunde (92%) zeigten eine komplikationslose Wundheilung, bei dreien (8%) kam es zu klinischen Wundinfektionen. Kein einziges Antibiotikum bzw. keine einzige Antibiotikakombination war gegen sämtliche angezüchteten Bakterien wirksam.
Nach Ansicht der Autoren ist die niedrige Infektionsrate (8%) auf das aggressive chirurgische Debridement bzw. Lavage und die Gabe von Breitspektrum-Antibiotika zurückzuführen. Die Kulturen, die vor Behandlungsbeginn entnommen wurden, erlauben keine Vorhersage, ob sich die Wunde infizieren wird oder welche Bakterien vermutlich beteiligt sein werden.
Quelle: Griffin, G.M., Holt, D.E. (2001): Dog-Bite Wounds: Bacteriology and Treatments Outcome in 37 Cases. In: JAAHA Sep/Oct 2001, Vol. 37, No. 5, S. 453-460
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