Bei der ophthalmologischen Untersuchung zeigten sich Miosis und Corneaödem nahe des ventro-temporalen Limbus. Die Fluoreszein-Färbung war negativ. Die Vorbehandlung mit topischen Antibiotika, Atropin und Diclofenac sowie mit systemischem Flunixinmeglumin und Antibiotika brachte keine Heilung. Ein pinkfarbenes Infiltrat nahe am Limbus sprach für eine nicht-ulzerative Keratouveitis.
Die Uveitis anterior verschlechterte sich weiter, wie am Auftreten von Dyskorie, Hypopyon und organisiertem Fibrin in der vorderen Augenkammer zu sehen war. Topisch und subkonjunktival verabreichte Kortikosteroide besserten zwar zunächst die Symptome, sie verschlechterten sich aber rapide und wiederholt, sobald die Behandlungsintervalle verlängert wurden.
Der Patient reagierte seropositiv auf 3 Serovare von Leptospira interrogans.
An Tag 91 wurde die Diagnose `Blindheit` gestellt und das Tier euthanasiert und zur Obduktion freigegeben.
Die opake Trübung der Cornea war histopathologisch auf eine Fibrose und vorwiegend lymphozytäre Infiltrate zurückzuführen, die Descemet`sche Membran war teilweise durch Makrophagen zerstört. Die Chorioidea war von Lymphozyten, Eosinophilen und Basophilen infiltriert und IgG- and C3-positiv.
Filamentöse oder spiralige Strukturen - positiv in der Warthin-Starry-Färbung- wurden in der Nierenrinde nachgewiesen. Die PCR-Reaktion auf Leptospira-Gene in der Niere war ebenfalls positiv.
Aufgrund dieser Befunde gehen die Autoren davon aus, daß die beschriebene nicht-ulzerative Keratouveitis durch eine systemische Leptospira-Infektion hervorgerufen wurde.
Quelle: Wada, S., Yoshinari, M., Katayama, Y., Anzai, T., Wada, R., Akuzawa, M. (2003): Nonulcerative keratouveitis as a manifestation of Leptospiral infection in a horse. In: Veterinary Ophthalmology 6 (3), S. 191-195.
www.blackwell-synergy/com/links/doi: 10.1046/
j.1463-5224.2003.00288.x
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