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Mittels spezifischer immunhistochemischer Färbemethoden für azinäres, urotheliales und aus dem Ductus stammendes Gewebe wurden Proben von insgesamt 70 Rüden mit Prostatakarzinom untersucht. Gleichzeitig wurde eine mögliche Relation zu Kastration und Kastrationszeitpunkt geprüft. Mit überraschendem Ergebnis!

71% der untersuchten 70 Rüden waren kastriert, 29% nicht. Im Vergleich zu einer altersentsprechenden Kontrollgruppe bestand für die kastrierten Tiere ein erhöhtes Risiko für ein Prostatakarzinom mit einer Odd´s Ratio von 3.9.

Bei 58 Patienten wurde eine immunohistochemische Färbung des Tumors vorgenommen. 56 von ihnen waren in der Färbung positiv für Cytokeratin 7 (CK 7), das von Ductus/Urothel stammt, einer der 58 war positiv für Prostata-specifisches Antigen.

Die Tiere mit CK 7-positiven Tumoren waren in jüngerem Alter kastriert worden als die mit den CK 7-negativen Tumoren (2 bzw. 7 Jahre, P = 0.03). Die Hunde, die mit 2 Jahren kastriert worden waren, reagierten wahrscheinlicher CK 7-positiv (P = 0.009).

Diese Ergebnisse belegen, daß die meisten Prostatakarzinome beim Hund ihren Ursprung von Ductus/Urothel nehmen, also Androgen-unabhängig sind. Diese Beobachtung deckt sich mit den epidemiologischen Befunden, daß kastrierte Rüden ein erhöhtes Risiko aufweisen. Dementsprechend ist des Prostatakrebs beim Hund wohl kein realistisches Modell für den Menschen.

Quelle: Sorenmo, K. U., Goldschmidt, M., Shofer, F., Goldkamp, C. & Ferracone, J. (2003): Immunohistochemical characterization of canine prostatic carcinoma and correlation with castration status and castration time.
Veterinary and Comparative Oncology 1 (1), S. 48-56.




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KLEINTIERPRAXIS

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