Die sogenannte `50% inhibitory concentration` (IC-50) von Carboplatin, Cisplatin und Doxorubicin wurde in Zellkulturen von 30 chirugisch entfernten Mammatumoren geprüft. Gleichzeitig sollte auch bestimmt werden, ob die in vitro-Wirksamkeit auch im Bereich klinisch relevanter Konzentrationen liegt.
Von jedem der Tumoren wurden Zellkulturen angelegt, die dann mit Carboplatin, Cisplatin oder Doxorubicin behandelt wurden. Die Wachstumshemmung der Kulturen wurde mittels DNA-Messung 24, 48 und 72 Stunden nach der Behandlung bestimmt. Die IC-50-Werte wurden dann per linearer Interpolation ermittelt.
Die Kulturen unterschieden sich in ihrer Empfindlichkeit gegenüber den Substanzen. Doxorubicin zeigte deutlich niedrigere IC-50-Werte als die Platinderivate, die vergleichbare Wirkung hatten. Die IC-50-Werte für Carboplatin und Doxorubicin lagen im Bereich klinisch relevanter Konzentrationen. Unterschiede zwischen den einzelnen Tumorarten wie Adenokarzinom, solidem Karzinom, maligner Mischzelltumor etc. wurden in der in vitro-Empfindlichkeit nicht gesehen.
Die IC-50-Werte, die in dieser Studie ermittelt wurden, erlauben die Einschätzung der in vitro-Wirksamkeit der Chemotherapeutika in Zellkulturen chirurgisch entfernter Mammatumoren. Es gab erhebliche Unterschiede in der Empfänglichkeit, so daß dringend erforderlich scheint, Empfänglichkeit und Resistenzmuster eines jeden Tumortyps zu erarbeiten. Auch sind dringend weitere Untersuchungen notwendig, die die direkte Korrelation zwischen der Wirksamkeit in vivo und in vitro klären.
Quelle: Simon D, Knebel JW, Baumgartner W, Aufderheide M, Meyer-Lindenberg A, Nolte I.
(2001): In vitro efficacy of chemotherapeutics as determined by 50% inhibitory concentrations in cell cultures of mammary gland tumors obtained from dogs. In: Am J Vet Res 2001 Nov;62(11):1825-30
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