Die Ultraschalluntersuchung zur fetalen Geschlechstbestimmung gilt als sehr zuverlässig (> 90 %), wenn die Untersuchung mehrmals zwischen dem 59. und 68. Tag der Trächtigkeit durchgeführt wird. Voraussetzungen hierfür sind allerdings optimale Arbeitsbedingungen wie ein qualitativ hochwertiger Scanner und ideale Lichtverhältnisse.
In dieser Untersuchung wurde die Zuverlässigkeit der transrektalen Ultraschalluntersuchung bei trächtigen Stuten unter den nicht immer idealen Praxisbedingungen getestet und nur einmalig durchgeführt. 40 Mutterstuten wurden zwischen dem 54. und dem 89. Trächtigkeitstag im Rahmen einer Routineuntersuchung in verschiedenen Ställen untersucht. Bei immerhin 65 Prozent der Stuten (26 von 40) konnte das Geschlecht richtig bestimmt werden.
Diese hohe Fehlerrate (65 statt über 90%) ist in den Augen der Autoren durch die nicht optimalen Bedingungen wie eine zu helle Umgebung, ein nicht in Augenhöhe befindlicher Scanner und ein nicht immer optimaler Untersuchungszeitpunkt der Stuten begründet.
Bei 35 von 40 Stuten (87 %) war eine Geschlechtsbestimmung des Embryos möglich, bei 5 (12 %) konnte keine Diagnose gestellt werden. Dies lag hauptsächlich daran, dass der Genitalbereich des Embryos nicht sichtbar gemacht werden konnte.
Bei 26 von den 40 Mutterstuten war die Diagnose richtig, bei übrigen neun Stuten stellte sie sich als falsch heraus.
Ob diese Methode in der Praxis breite Anwendung findet, ist fraglich.
Quelle: Gaetano Mari, Carolina Castagnetti, Stefano Belluzi(2002): Equine fetal sex determination using a single ultrasonic examination under farm conditions. In: Theriogenology 2002 Oct 1;58(6):1237-43
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