Perianalfisteln sind ein gravierendes Problem vor allem von DSH und deren Kreuzungen. Sie gelten als prädisponiert aufgrund von rasse- und anatomisch bedingten Faktoren.
Eine verringerte zellvermittelte Immunantwort und Ähnlichkeiten mit der fistulierenden Form von Morbus Crohn beim Menschen wurden kürzlich festgestellt. Eine konsequente Suche nach darunterliegenden Erkrankungen/Faktoren ist also als Bestandteil der Diagnostik unbedingt zu empfehlen.
Bei den beschriebenen 3 Hunden mit Perianalfisteln wurde eine Babesiose nachgewiesen, die sowohl Schweregrad als auch Dauer der Perianalfisteln entscheidend beeinflußte. Es handelte sich um 2 dreijährige Deutsche Schäferhunde und einen 14jährigen Pomeranian, die Carrier für Babesia
spp. waren, ohne spezifische klinische Symptome einer Babesiose zu entwickeln.
Auf die konsequente Therapie mit Imidocarbdipropionate einmal wöchentlich über 4 Wochen heilten die Perianalfisteln komplett ab, ohne einer chirurgischen Therapie zu bedürfen. Rezidive traten bei keinem Tier auf.
Quelle: W Tarello (2001): Babesiosis as an Underlying Factor Influencing the Severity and Duration of Perianal Fistulas in Three Dogs. In:
Revue de Medecine Veterinaire, 2001, 152, 1.
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