«Wir halten Arcobacter für ein bisher unterschätztes Bakterium», sagte Angela Rohder vom Institut für Lebensmittelhygiene der Hochschule. Es sei nachgewiesen, dass der Keim im untersuchten Hähnchenfleisch für den Verbraucher ein Erkrankungsrisiko berge. «Bei einem intakten Immunsystem ist das zwar nicht lebensbedrohlich, aber ein Darminfekt kann dennoch sehr schmerzhaft sein», ergänzte die Forscherin. Sie schätzt, dass Arcobacter im gesamten Bundesgebiet in frischen Geflügelfleisch vorkommt. Tests in Frankreich, Belgien und den USA seien zu ähnlichen Ergebnissen gekommen wie die Berliner Untersuchung. Verbraucher könnten einer Erkrankung gut vorbeugen, indem sie das Fleisch durchgarten und auch Schneidebretter und Messer sofort säuberten.
Beim Robert Koch-Institut (RKI) gilt Arcobacter als eher nachrangiger Erreger. «Bisher gab es keinen Grund, diesem Keim besondere Aufmerksamkeit zu schenken», sagte Helmut Tschäpe vom RKI. Beim Menschen komme er einfach zu selten vor. Der Forscher schließt nicht aus, dass der Erreger einmal «Aufwind» bekommt. «Im Moment zeichnet sich dafür aber kein Trend ab.»
Quelle: http://portale.web.de
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