Auch der agrarpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, MdB Hans-Michael Goldmann, zu Gast.
Nahezu 300 spezialisierte Tierärzte aus dem deutschsprachigen Raum, die sich schwerpunktmäßig in ihrer Praxis mit Rindern und Schweinen beschäftigen, tagen vom 18. bis 20. Februar in Göttingen, um intensiv über Maßnahmen des Tiergesundheitsmanagements zu diskutieren.
Die praktizierenden Tierärzte, als berufene Schützer der Tiere, tauschen sich auf der Tagung mit Wissenschaftlern und Praktikern der Landwirtschaft und Tiermedizin aus, um durch gezielte Vorbeugemaßnahmen den Einsatz von Arzneimitteln reduzieren zu können. Es ist sicher nachvollziehbar und ganz natürlich, dass Tiere, die erkranken, medizinisch durch die spezialisierten Tierärzte behandelt und versorgt werden müssen, so der Fachtierarzt und studierte Diplomagraringenieur Ernst-Günther Hellwig, Leiter der Agrar - und Veterinär - Akademie (AVA), einer Fortbildungsgesellschaft für Tierärzte im westfälischen Horstmar-Leer und Organisator dieser Tierärztefachtagung. Ziel der Veranstaltung ist, dass die Mediziner lernen, das Umfeld der Tiere näher zu „beleuchten“ und in ihre Diagnosen mit einzubeziehen. Evtl. auftretende Erkrankungen können so bereits im Vorfeld vermieden werden. Sowohl die Beurteilung des angebotenen Futters als auch die fachmännische Überprüfung der Tierhaltungen und die Begleitung des Hoftierarztes an der Produktion von Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Tierarzt und Landwirt als Team innerhalb der tierärztlichen Bestandsbetreuung gehören zusammen), um den Tieren beste tiergesundheitliche Vorraussetzungen zu schaffen, so Hellwig weiter.
Ein ebenso wichtiger Bestandteil der 3tägigen Fachtagung ist die Auseinandersetzung mit den neuen gesetzlichen Vorgaben, die in vielen Fällen zum Nachteil der betreuenden Tiere führen. Leider ist der aufoktroyierte Verwaltungsaufwand derart hoch und überzogen, dass nahezu 1/3 der tierärztlichen Zeit für diese Verwaltungsaufgaben „missbraucht“ wird, ohne zu einer noch sichereren Lebensmittelproduktion zu führen. Das Gegenteil wird in der Zukunft der Fall sein, denn es zeichnet sich mittlerweile ab, dass immer weniger Tierärzte landwirtschaftliche Betriebe betreuen möchten. Die gesetzlichen Vorgaben sind nahezu unerfüllbar, und die neu ausgebildeten Tierärzte wollen und können diese Beanspruchungen nicht mehr erfüllen.
Darauf verweist der Akademiedirektor Hellwig. Gibt es weniger Nutztierärzte, wird es auch weniger Gesundheitsprävention geben und das bedeutet für die Zukunft mangelnder, ja sogar fehlender Verbraucherschutz, wie der Veranstalter weiter erklärt.In einer Podiumsdiskussion mit dem agrarpolitischen Sprecher der FDP, Tierarzt Hans-Michael Goldmann, der Veterinärbehörde, der Industrie, und der Wissenschaft, sowie dem 1. Vizepräsidenten des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte (bpt), wird mit den anwesenden Tierärzten die Zukunft der Nutztiermedizin diskutiert. Klare Botschaften der praktizierenden Hoftierärzte werden an Politik und Verwaltung gegeben. Der Tier- und Verbraucherschutz unserer Landwirtschaft darf nicht aufgrund dieser z. Tl. unverständlichen Agrarpolitik verloren gehen. Eine Verlagerung der Lebensmittelproduktion in andere Länder, die zum Teil nicht einmal ein Tierschutzgesetz haben, nur weil in Deutschland die Bürokratie Überhand nimmt, und die tierische Lebensmittelproduktion durch z.Tl. unsinnige und unnötige Gesetze und Verordnungen stark reglementiert und damit unwirtschaftlich wird, kann nicht die Lösung sein, eine klare Aussage des Veranstalters.
Die Agrar - und Veterinär - Akademie (AVA) ist eine international anerkannte Fortbildungsinstitution im Münsterland, mit einem eigenen Fortbildungszentrum, einem sehr aufwendig restauriertem Bauernhof, in Horstmar-Leer, die sich im Laufe der letzten Jahre einen sehr guten Ruf durch ihre Fortbildungsarbeit erworben hat. Selbst aus China sind bereits mehrmals Wissenschaftler angereist, um sich in der münsterländischen Akademie, kurz genannt „AVA“, fortzubilden. Im Jahr 2004 hat die AVA über 3000 interessierte Teilnehmer (mit z. Tl. internationalen hoch anerkannten Referenten) in ihren Tagungen begrüßen dürfen.
Die Agrar - und Veterinär - Akademie (AVA), die im Jahre 2001 gegründet wurde, hat sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit Landwirten, Tierärzten und Beratern die Probleme der modernen nachhaltigen Landwirtschaft zu erörtern und gemeinsame Wege zu finden, tiergerecht, praxisbezogen und verbraucherorientiert zu arbeiten. Eine eigene Fachzeitschrift (Nutztierpraxis Aktuell) mit einer Auflage von über 4500 Exemplaren rundet die Fort- und Weiterbildung für Tierärzte und Landwirte ab. (www.ava1.de)
Ernst-Günther Hellwig, Agrar - und Veterinär - Akademie (AVA)
Rückfragen richten Sie gerne an die Geschäftsleitung unter 02551-7878 oder Mail an: info@ava1.de
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