Gehäufte Tollwutfälle bei Füchsen in Westeuropa haben zu verstärkten Impfungen geführt. In vier deutschen Bundesländern und im benachbarten Ostfrankreich gebe es wieder groß angelegte Impfaktionen für die Tiere, berichtet `New Scientist` (2493, 2005, 12).
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Wusterhausen bei Berlin bestätigte, daß sich die Tollwut bei Füchsen von Hessen ausgehend wieder auf die Nachbarländer Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ausgebreitet hat.
Allein in diesem Jahr seien in Hessen mindestens zwei, in Rheinland-Pfalz 18 und in Baden-Württemberg vier tollwütige Füchse oder andere Waldtiere gefunden worden. Rheinland-Pfalz hatte von 1998 bis 2004 und Baden-Württemberg von 1996 bis 2004 als tollwutfrei gegolten.
Das hessische Umweltministerium betonte, 2004 habe es einen `Strategiewechsel` hin zu einer Intensivierung der Schluckimpfungen für Füchse gegeben. Nacheinander seien im vergangenen Jahr in dem Bundesland in vier großen Aktionen über 650 000 Impfköder von Flugzeugen abgeworfen oder von Helfern am Boden verteilt worden. Die Aktion habe insgesamt mehr als 500 000 Euro gekostet. 2005 werde dies im gleichen Ausmaß wiederholt.
Auch der Leiter des Nationalen Referenzlabors für Tollwut beim Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Thomas Müller, sagte: `Wir haben die Impfstrategien in Zusammenarbeit mit den Bundesländern verbessert. Unser Ziel ist, daß wir noch in diesem Jahr die letzten Tollwutfälle in Deutschland haben.`
Dafür würden mehr als eine Million Impfköder auf insgesamt etwa 24 000 Quadratkilometern in Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und vorsorglich auch in Bayern ausgebracht. Wo es nötig sei, werde die Impfaktion im Abstand von je sechs Wochen mehrmals wiederholt.
Weltweit sterben jährlich 40 000 bis 70 000 Menschen an Tollwut. In Deutschland treten allerdings nur Einzelfälle auf.
Quelle: www.aerztezeitung.de
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