Eine Alternative zur chirurgischen Kastration stellt die Immunisierung gegen das Gonadotropin Releasing Hormone (GnRH) dar. Diese Immunokastration wurde in der vorliegenden Studie mit der GnRH-Vakzine Improvac® durchgeführt, die in Australien bereits zugelassen ist.
In einer Studie verglichen Bürgi et al. diese Methode mit der konventionellen chirurgischen:
270 Ferkel aus Gruppe 1 wurden am 14. Lebenstag kastriert, die andere in etwa gleich große Gruppe wurde zweimal im Abstand von 4-5 Wochen mit Improvac© behandelt. Etwa 4-7 Wochen vor der Schlachtung erfolgte die zweite Applikation.
Bei der Schlachtung zum Mastende wurde dann den Schweinen beider Gruppen Körperfett entnommen und die Androsteron-Werte ermittelt.
Bei allen Tieren lag die gemessene Konzentration unter den von der EU angegebenen Höchstmengen von 0,5 μg/g Fett.
Bei den chirurgisch kastrierten Tieren lag die mittlere Konzentration bei 0,009 μg/g, bei der immunisierten Gruppe bei 0,026 μg/g Fett.
Um den Geruch zu überprüfen, wurden die Speicheldrüsen in einer Mikrowelle erhitzt und der Geruch danach auf einer Skala von 0 (ohne Ebergeruch) bis 4 (ausgeprägt) bewertet. Hier wurden bei den kastrierten Tieren 98,5 Prozent und bei den immunisierten Tieren 90 Prozent der Proben mit 0 bewertet.
Mit 4 wurde keine Probe bewertet. Während bei den kastrierten Tieren auch keine Probe mit 3 bewertet wurde, war dies bei den immunisierten Ferkeln bei 4 Proben der Fall.
Es konnten keine negativen Auswirkungen der Immunokastration auf die Tageszunahmen und die Ausschlachtung beobachtet werden.
Daraus wurde geschlossen, dass die Immunisierung gegen GnRH eine effektive Methode zur Unterdrückung des Ebergeruches darstellt.
Quelle: P. Jaros et. al. (2004): Evaluation of immunocastration in boars as an alternative to surgical castration. In: Proceedings of the 18th IPVS Congress, Hamburg, Germany, 2004
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