Die Amnionmembran besitzt antifibrotische, anti-angiogene und anti-proteatische Eigenschaften. So wurde diese retrospektive Studie designt, um die Verwendung einen Transplantats aus der equinen Amnionmembran (AMT) zur Erhaltung des Visus, der Erhaltung der strukturellen Integrität des Globus und möglichst maximaler kosmetischer Wirkung bei Pferdeaugen mit Hornhautulzera und hochgradiger Keratomalazie zu prüfen.
Das verwendete equine Amnion war zuvor unter aseptischen Bedingungen von einer 12jährigen Warmblutstute, bei der eine Sectio caesarea durchgeführt wurde, gewonnen worden.
Amnionschnitte wurden bei -80 °C aufbewahrt und nach Bedarf aufgetaut. Drei Patienten aus dem Patientengut der University of Florida mit Hornhautulzera und schwerer Keratomalazie erhielten dann ein AMT ohne Conjunctivalflap zwischen Dezember 2002 und April 2003.
Pseudomonas spp. wurden kulturell bei allen drei Augen nachgewiesen, bei zweien bestand weiterhin der Verdacht auf eine gleichzeitige Pilzinfektion.
Die drei Ulzera betrugen 50, 72, und 76% des Hornhautdurchmessers, und jedes hatte sich unter aggressiver medizinischer Therapie verschlechtert. Bei allen dreien wurde die AMT über einen Zeitraum von 4-6 Wochen abgestoßen.
Bei allen drei Patienten wurde bei den letzten Kontrolluntersuchungen festgestellt, daß das Allgemeinbefinden gut war und die Tiere keiner weiteren Medikation bedurften. Die Tiere zeigten Lichtempfindlichkeit und einen inkonsistenten Lokations-abhängigen Drohreflex. Alle drei Tiere konnten wieder wie vor der Erkrankung genutzt werden.
Diese Resultate an einer kleinen Patientenzahl mit equiner AMT zeigen, daß die Verwendung von Amnion erfolgreich bei Tieren mit schweren Hornhautulzera und schwerer Keratomalazie eingesetzt werden kann, um die Struktur des Augapfels und eine limitierte Sehkraft zu erhalten, bei einem optimalen kosmetischen Effekt.
Quelle: Lassaline, Mary E., Brooks, Dennis E., Ollivier, Franck J., Komaromy, Andras M., Kallberg, Maria E. & Gelatt, Kirk N. (2005): Equine amniotic membrane transplantation for corneal ulceration and keratomalacia in three horses. In: Veterinary Ophthalmology 8 (5), 311-317.
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