An acht gesunden erwachsenen Beagles wurde der Effekt verschiedener Substanzen, die derzeit zur Therapie von einschmelzenden Ulzera verwendet werden, auf die Gelatinase-Aktivität in der Tränenflüssigkeit geprüft.
Jedes Tier erhielt folgende Substanzen: Cyclosporin A 1%, N-acetylcystein 10%, Ciprofloxacin 0.3%, Ethylenediaminetetraacetic acid (EDTA) 1%, Doxycyclin 0.001%, Polysulfatierte Glycosaminoglycane (PSGAG) 5%, Autoserum, und künstliche Tränenflüssigkeit während einer 48stündigen Zeitspanne, die nach einem Latin square design ermittelt wurde.
Tränenproben wurden gesammelt mittels mikrokapillärer Pipetten, danach wurde die Hornhautoberfläche jedes Auges viermal mit steriler NaCl-Lösung irrigiert.
Die basalen und die gesamte Gelatinase-Aktivität wurden mittels Messung der optischen Dichte mit einem kommerziellen Gelatinase-Aktivitäts-Assay ermittelt.
Von dem Verhältnis der optischen Dichte wurde eine semi-quantitative Messung der Gelatinase-Aktivität errechnet. Basal- und Gesamt-Aktivität wurde in allen Proben bestimmt.
Ergebnisse: Die niedrigste Gesamt-Gelatinase-Aktivität, wenngleich auch nicht signifikant, wurde 1h nach der letzten Anwendung von 7 der 8 getesteten Substanzen gemessen: EDTA (68%), Ciprofloxacin (76%), Cyclosporin A (68%), Doxycyclin (47%), künstliche Tränenglüssigkeit(26%), PSGAG (25%), und N-acetylcystein (20%). Allerdings war nur die Reduktion durch EDTA 6h nach Anwendung statitstisch signifikant.
Demnach war in dieser Untersuchung lediglich EDTA imstande, die Gelatinase-Aktivität über einen längeren Zeitraum im Tränenfilm gesunder Hunde zu reduzieren.
Weitere Untersuchungen sind nun erforderlich, um zu prüfen, ob dieser Effekt von EDTA auch für ulzerative Veränderungen und nicht nur für gesunde Augen zutrifft, und weiterhin sollten auch die übrigen Substanzen noch genauer in vivo mit geprüfte werden.
Quelle: Couture, Simon, Doucet, Michèle, Moreau, Maxime & Carrier, Michel (2006): Topical effect of various agents on gelatinase activity in the tear film of normal dogs. In: Veterinary Ophthalmology 9 (3), 157-164.
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