Zwei Serumproben des Tieres wurden im nationalen Referenzlabor für Rotz, Milzbrand und andere hochgefährliche Zoonose-Erreger am FLI-Standort Jena positiv auf Antikörper gegen den Erreger getestet. Dies deutet auf eine vorhergegangene Rotz-Infektion hin. Das Tier wird gegenwärtig im Hochsicherheitsstall des FLI auf der Insel Riems weiter untersucht und entsprechendes Probenmaterial gewonnen.
Die anzeigepflichtige Tierseuche und Zoonose Rotz wird durch das Bakterium „Burkholderia (früher: Pseudomonas) mallei“ verursacht. Hauptwirte sind Einhufer wie Pferd, Esel, Maultier oder Zebra. Außerdem können andere Wirte, unter anderem der Mensch, befallen werden.
Neben der namensgebenden eitrigen Entzündung der oberen Atemwege (Nasenrotz) treten auch Hautveränderungen (Hautrotz) und Infektionen der Lunge (Lungenrotz) auf. Beim Pferd kann die Krankheit aber auch ohne deutliche klinische Anzeichen verlaufen.
Während Rotz zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch in Europa noch weit verbreitet war, wurden in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa nur noch importierte Einzelfälle gemeldet.
Die Rotz-Infektion des Menschen verläuft unbehandelt in den meisten Fällen tödlich, kann aber mit Antibiotika behandelt werden. Eine Infektion erfolgt durch direkten Kontakt mit kontaminiertem Material, so dass insbesondere Personen, die mit infizierten Pferden umgehen, gefährdet sind.
Die letzte Rotz-Infektion beim Menschen wurde in Deutschland 1973 diagnostiziert. Deutschland ist international anerkannt frei von Rotz. Daran ändert auch der aktuelle Nachweis nichts, da das importierte Pferd in Quarantäne gehalten wird.
Quelle: www.fli.bund.de
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