Die Häufigkeit von postoperativen pulmonären Komplikationen (postoperative pulmonary complications, PPCs) bei Hunden nach Laparatomie, die Art der PPCs und die krankheitsbezogenen Risikofaktoren sollten in dieser retrospektiven klinischen Studie an 162 Hunden geklärt werden.
Alle Tiere wurden in der Kleintierklinik der Universität zur Laparatomie vorgestellt und hatten keine präoperativen pulmonaren Auffälligkeiten.
Signalement des Patienten, Vorerkrankungen, primäre chirurgische Techniken, postoperative pulmoäre Probleme, Charakteristika der perioperativen stationären Aufnahme und Therapien und Überleben wurden beim Einzeltier jeweils berücksichtigt.
24% der Tiere in dieser Untersuchung entwickelten PPCs. Diese bestanden aus Atemstillstand (n=4), acute respiratory distress syndrome (ARDS) (n=3), Pneumonie(n=8), Hypoventilation (n=13) und transienter Hypoxie (n=8).
Tiere mit PPCs benötigten eine signifikant längere Sauerstofftherapie, einen längeren Aufenthalt auf der Intensivstation (ICU) und hatten signifikant niedrigere Überlebensraten.
Hunde mit perioperativem Erbrechen oder Vomitus hatten ein höheres Risiko PPCs zu entwickeln, ebenso Tiere, die wegen einer biliären oder septisch bedingten Peritonitis einer explorativen Laparatomie unterzogen wurden.
PPCs sind bei Hunden nicht selten nach einer Laparatomie und tragen signifikant zu Morbidität und Mortalität dieser chirurgischen Patienten bei.
Bei dieser Patientengruppe sind Tiere mit Vomitus, Regurgitation oder Peritonitis in der Risikogruppe.
Werden bei Tieren derartige Risikofaktoren bemerkt, sollten sie postoperativ besonders gut auf pulmonäre Komplikationen hin überwacht werden.
Quelle: Alwood, Amy J., Brainard, Benjamin M., LaFond, Elizabeth, Drobatz, Kenneth J. & King, Lesley G. (2006): Postoperative pulmonary complications in dogs undergoing laparotomy: frequency, characterization and disease-related risk factors. In: Journal of Veterinary Emergency and Critical Care 16 (3), 176-183.
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