ERU wird durch eine persistierende intraokuläre Leptospirose verusacht, vermutlich benutzen die Bakterien den Glaskörper als Rückzugsort. Ein Nachweis der Erreger dort mittels histologischer Techniken wurde bislang nicht beschrieben.
38 Proben vom Glaskörper von 36 Pferden mit ERU (gewonnen bei einer Vitrektomie) und 10 Glaaskörperproben von 5 gesunden Tieren ohne Augenerkrankungen als Kontrollgruppe wurden mittels Transmissions-Elektronenmikroskopie untersucht.
Vor der Probenentnahme wurden 2 ml einer Leptospiren-Kultur in 2 Augen, die bei Pferden aus der Kontrollgruppe enukleiert wurden, eingebracht. Der Nachweis der Bakterien, die experimentell inokuliert worden waren, gestaltete sich einfach, in den Glaskörpern der Tiere mit spontaner ERU hingegen gelang er nur selten (in 3/38 Fällen).
Die morphologischen Unterschiede in der Hülle der Leptospiren in den Proben von Pferden mit spontaner ERU legt den Verdacht auf eine bakterielle Maskerade in vivo nahe.
Quelle: Niedermaier G, Wollanke B, Hoffmann R, Brem S, Gerhards H. 2006): Detection of leptospira in the vitreous body of horses without ocular diseases and of horses with equine recurrent uveitis (ERU) using transmission-electron microscopy. In: Dtsch Tierarztl Wochenschr. 2006 Nov;113(11):418-22.
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