Sind Patienten mit Hypothyreose, Diabetes mellitus und Hyperadrenokortizismus prädisponiert für eine Keratokonjunktivits sicca (KCS)? Diese Frage sollte in der zitierten Untersuchung mittels Schirmer-Test geklärt werden.
16 Hunde mit Hyperadrenokortizismus, 18 mit Diabetes und 12 mit Hypothyreose wurden in die Studie aufgenommen, dazu 100 gesunde Hunde als Kontrollgruppe.
Bei 12 der 18 Diabetes-Hunde wurde zusätzlich die Empfindlichkeit der Cornea mittels Cochet Bonnet Aesthesiometer gemessen und mit alter- und rassemäßig entsprechenden gesunden Tieren verglichen.
Die Schirmer-Test-Ergebnisse betrugen bei den Hunden mit Hypothyreose, Hyperadrenokortizismus und Diabetes 12·3±3·2, 14·0±4·0 und 12·3±5·3 mm/minute. Damit lagen sämtliche Hunde mit Endokrinopathie signifikant unter denen der Kontrollgruppe (19·6±4·2 mm/minute). Lediglich bei 2 Hunden mit Hypothyreose und 3 mit Diabetes gab es eine deutlich manifeste KCS mit einem Schirmer-Test unter 5 mm/minute. Die diabetischen Hunde hatten im Vergleich mit der Kontrollgruppe zudem eine signifikant niedrigere Cornea-Empfindlichkeit.
Hunde mit Diabetes mellitus, Hypothyreose und Hyperadrenokortizismus haben demnach eine signifikant niedriger Tränenproduktion als gesunde Tier - warum, ist noch nicht bekannt. Doch sollte dies bei entsprechenden Patienten regelmäßig kontrolliert werden, da die Gefahr des Fortschreitens zur klinisch manifesten KCS besteht.
Quelle: D. L. Williams, V. Pierce, P. Mellor, M. F. Heath (2007): Reduced tear production in three canine endocrinopathies. In: Journal of Small Animal Practice 48 (5), 252256.
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