Ein dreijähriger unkastrierter Yorkshire Terrier-Rüde wurde mit perakut einsetzendem Erbrechen und abdominalen Schmerzen vorgestellt. Seine Lipase war extrem erhöht, der TLI-Wert nicht mehr meßbar, zudem bestand eine leichte Hypokalzämie.
Sonographisch zeigte sich ein hypoechogenes Pankreas mit kleinen peripankreatischen Flpssigkeitsmengen und einem hyperechogenen Mesenterium.
Eine akute Pankreatitis wurde diganotiziert und adäquat therapiert. Der Patient erholte sich binnen 48 Stunden.
Anamnestisch hatte der Patient Clomipramin wegen Trennungsangst bereits seit 7 Wochen erhalten. Auf näheres Befragen zeigte sich, daß es bereits 2 vergleichbare, wenn auch schwächere Episonden in der Vergangenheit (8 Monate zuvor) gegeben hatte, als der Hund kurzzeitig Clompiramin bekam, die aber mit Absetzen des Präparats und symptomatischer Therapie spontan wieder abgeklungen waren.
Da die selektiven Serotonin-Reuptake-Blocker in der Humanmedizin mit einer akuten Pankreatitis assoziiert sein können und im vorliegenden Fall kein anderer Trigger gefunden werden konnte, wurde daraus geschlossen, daß dieses Medikament mit der Pankreatitis in ursächlichem Zusammenhang stehen könnte.
Man sollte zukünftig bei der Gabe von Clomipramin insbesondere bei Rassen, die für akute Pankreatitiden prädestiniert sind, auf einen möglichen Zusammenhang achten.
Quelle: P. H. Kook, A. Kranjc, M. Dennler, T. M. Glaus (2009): Pancreatitis associated with clomipramine administration in a dog. In: Journal of Small Animal Practice
Volume 50 Issue 2, Pages 95 - 98
Diese Seite weiter empfehlen
|
Druckversion
|
Artikel versenden
|