Verst
|
Ein Phänomen, das schon längere Zeit bekannt ist, ist die teilweise exzessive Blutungsneigung von Greyhounds, die Rennen gegangen waren und nun im `Ruhestand` sind. Unangenehm für das Operationsteam, gefährlich für den Patienten, wenn solche Blutungen intra- oder postoperativ auftreten. Kann man präoperativ bereits Früherkennung betreiben, ob und wie stark der jeweilige Patient bluten wird, und um welche Gerinnungsstörung handelt es sich eigentlich? Eine hochinteressante und praxisrelevante Untersuchung!
|
|
|
|
Insgesamt 88 Renn-Greyhounds `im Ruhestand` (RRG)wurden in diese Untersuchung einbezogen, weil sie kastriert oder ovarihysterektomiert werden sollten.
Präoperativ wurden die Tiere klinische untersucht, ferner wurden ein CBC einschließlich Thrombozytenzählung, Bestimmung von OSPT, APTT, Thrombozytnefunktion via PFA-100a; Fibrinogen, d-dimer, Plasminogen (Plmg), Antiplasmin (AP), Antithrombin (AT), vWF Konzentration(vWF:Ag); vWF collagen binding assay (vWF:CBA), sowie Factor XIII assay durchgeführt
Die Assays wurden bei den Hunden, die bluteten, wiederholt und einer alters- und geschlechtsmäßigen Kohorte von RRG geprüft.
26% der Hunde zeigten 36-48 Stunden post operationem Blutungen. AP (P <.0001) und AT Konzentration (P= .007) waren signifikant niedriger und vWF:CBA (P= .0284) höher präoperativ bei den Tieren mit exzessiven Blutungen.
Eine niedrigere Thrombozytenzahl (P= .001) und Hämatokrit (P= .002), kürzere OSPT (P= .0002) und höheres Plasma-Fibrinogen (P <.0001), und AP (P= .001) Konzentrationen bestanden zum Blutungszeitpunkt, verglichen mit den präoperativen Werten wiederum bei den Tieren mit starken Blutungen.
Ähnliche Befunde zeigten die Kontrolltiere postoperativ, mit Ausnahme des erniedrigten Hämatokrits.
Die bei RRG auftretenden postoperativen exzessiven Blutungen sind nicht durch einen primären oder sekundären Defekt in der Hämostase bedingt, vermutlich aber wohl durch eine veränderten Fibrinolyse.
Quelle: A. Lara-García, C.G. Couto, M.C. Iazbik, M.B. Brooks (2008): Postoperative Bleeding in Retired Racing Greyhounds. In: Journal of Veterinary Internal Medicine
Volume 22 Issue 3, Pages 525 - 533
Diese Seite weiter empfehlen
|
Druckversion
|
Artikel versenden
|