Die Fortschritte in der mikrobiellen Genomforschung stellen die Grundlage für viele neue Angriffspunkte für Antimikrobiotika dar. Darunter sind die Inhibition der mikrobiellen Effluxpumpen, die Unterbrechung oder Ableitung von Riboswitches, die den bakteriellen Metabolismus und die Metagenomik kontrollieren und die Analyse der Gene nicht kultivierbarer Organismen ermöglichen, von speziellem Interesse.
Es werden auch Fortschritte mit biologischen Systemen gemacht, wie die Verwendung antimikrobieller Peptide zur Krankheitskontrolle, wobei Mikroorganismen angegriffen werden und die Immunantwort moduliert wird, sowie die Verwendung von Bakteriophagen oder ihrer Lysine um Bakterien zu eliminieren.
Es gibt neue Möglichkeiten bei der Entwicklung der Zielgruppe der Vakzine und Immunglobulin-Aufbereitungen, welche auf dem fortgeschrittenen Wissen der mikrobiellen Physiologie und Immunregulation basieren.
Mit zunehmender Erkenntnis des Wertes der normalen Mikrobiotika bei der Modulation der Immunität und der Etablierung der Pathogene, kommt es auch zu einem zunehmenden Interesse die Mikrobiome der Säugetiere zu verstehen.
Es werden Strategien entwickelt, welche die normale Biozönose fördern oder erhalten, wie zum Beispiel die Verwendung von Probiotika. Es wird auch die Möglichkeit einer bakteriellen Interferenz reevaluiert.
Während diese neuen Möglichkeiten wahrscheinlich neue Methoden zur Krankheitskontrolle schaffen werden, werden sie jedoch in der nahen Zukunft nur wenige verwendbare Produkte liefern.
Die Notwendigkeit, vorhandene Wirkstoffe vorsichtig und basierend auf einer genauen Diagnose einzusetzen, strenge Hygienemaßnahmen einzuhalten und Antimikrobiotika verantwortungsvoll einzusetzen, wird weiterhin bestehen bleiben.
Quelle: Lloyd, D. H. (2012), Alternatives to conventional antimicrobial drugs: a review of future prospects. Veterinary Dermatology, 23: 299–e60. doi: 10.1111/j.1365-3164.2012.01042.x
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